Was sind die Aufgaben des Rechnungswesens?
Die Aufgaben des Rechnungswesens in einem Betrieb sind vielfältig. Allgemein gesprochen dient das Rechnungswesen zur mengen- und wertmäßigen Erfassung, Verarbeitung, Abbildung und Überwachung aller Geld- und Leistungsströme in einem Unternehmen. Aus dieser Definition lassen sich die vier zentralen Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesens ableiten.
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Dokumentation und Information
Hierunter versteht man die zentrale Aufgabe der Buchführung — die ordnungsgemäße Aufzeichnung und Auswertung aller wirtschaftlichen Geschäftsvorfälle in einem Unternehmen anhand von Belegen. Wie genau ein Betrieb diese Aufgabe wahrnehmen muss unterliegt klaren rechtlichen Vorschriften. Die Dokumentation ist Teil des externen Rechnungswesen und richtet sich dementsprechend vor allem an den Staat, das Finanzamt und Investoren.
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Steuerbasis
Diese Aufgabe des Rechnungswesens schließt unmittelbar an den Zweck der Dokumentation an. Die Erstellung eines Jahresabschluss liefert die Besteuerungsgrundlage des Unternehmens für das Finanzamt. Auch diese Aufgabe gehört natürlich zum externen Rechungswesen.
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Kontrolle
Die Kontrollfunktion ist hingegen Teil des internen Rechnungswesen. Für ein Unternehmen ist natürlich von zentraler Bedeutung zu wissen ob es wirtschaftlich handelt. Dementsprechend müssen alle betrieblichen Prozesse mengen- und wertmäßig überwacht werden. Wie liquide ist unser Unternehmen? Was kostet ein Produkt in der Herstellung? Wie hat sich der Lagerbestand verändert? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Kosten- und Erlösrechnung im Sinne der Kontrolle des Betriebs.
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Disposition
Die Dispositionsaufgabe schließt unmittelbar an die Kontrolle an und ist somit ebenfalls Teil des internen Rechnungswesens. Die zentrale Aufgabe der Disposition ist es auf Basis der mithilfe von Kontrolle ermittelten Daten rationale unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Wirtschaftlichkeits- und Rentabilitätsrechnungen sind hier entscheidend. Beispielsweise erscheint die Frage ob es sich lohnt ein bestimmtes Produkt aus dem Sortiment zu nehmen auf den ersten Blick leicht. Überlegt man sich jedoch, dass die Elimination eines Produkts über Verbundeffekte zu Veränderungen der Verkaufszahlen eines anderen Produkts führen können, wird die Entscheidung deutlich komplexer. Mit solchen und ähnlichen Fragestellungen beschäftigt sich die Disposition als vierte und letzte Aufgabe des Rechnungswesens.
Die zentralen Aufgaben des Rechnungswesens lassen sich also auf das externe- und das interne Rechnungswesen aufteilen. Grob gesagt dient das externe Rechnungswesen zur Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungslegungszwecke. Es ist dementsprechend auch ganz genau an rechtliche Vorschriften gebunden. Die Adressaten sind der Staat, Finanzbehörden, Investoren und Lieferanten.
Das interne Rechnungswesen dient vor allem zur Information der Unternehmensführung für Führungs-, Kontroll- und Planungszwecke. Ob und wie genau ein Unternehmen dies macht ist gesetzlich nicht geregelt. Im Gegensatz zum externen Rechnungswesen ist das interne Rechnungswesen also nicht an gesetzliche Vorschriften gebunden.