Was sind betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren?
Die betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren gehen auf den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Erich Gutenberg zurück, weshalb sie auch oft als Produktionsfaktoren nach Gutenberg bezeichnet werden. Wir verwenden die beiden Begriffe in diesem Beitrag synonym.
Die betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren leiten sich unmittelbar aus den klassischen Produktionsfaktoren der Volkswirtschaft ab. Diese sind Arbeit, Boden, Kapital und Wissen. Für die Beantwortung von Fragen aus der Volkswirtschaft ist diese Einteilung sinnvoll und vollkommen ausreichend.
Um betriebswirtschaftliche Produktionsprozesse korrekt zu erfassen, ist diese Einteilung jedoch ungeeignet. Aus diesem Grund verwendet man vor allem in der Kostenrechnung die betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren nach Gutenberg.
Diese lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen: die Elementarfaktoren und den dispositiven Faktor, der die Unternehmensführung repräsentiert.
Zu den Elementarfaktoren gehören:
- Objektbezogene menschliche Arbeit: Dies beschreibt die rein ausführende Arbeit ohne jeglichen Spielraum, beispielsweise das Sortieren am Fließband durch einen Mitarbeiter.
- Betriebsmittel: Hierzu zählen jegliche Maschinen, Gebäude, Anlagen, usw. Diese werden benötigt, um die Produktion durchzuführen.
- Werkstoffe: Hierzu zählen alle Rohstoffe, Hilfsstoffe und Betriebsstoffe, die für die Produktion benötigt werden.
Zum dispositiven Faktor gehören:
- Planung: Hierunter versteht Gutenberg den rationalen Aspekt der Unternehmensführung, welcher Führungsaufgaben erfüllt und Verantwortung übernimmt.
- Betriebsorganisation: Hierzu zählt der Teil der Unternehmensleitung, welcher für die Strukturierung und korrekte Gestaltung von Abläufen innerhalb des Betriebes zuständig ist.
- Irrationale Wurzel: Hierunter versteht Gutenberg den unternehmerischen Instinkt des Führungspersonals. Oft müssen Entscheidungen getroffen werden, die nicht rational vertretbar sind. Hier ist der Unternehmer gezwungen auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.