Was ist ein Fachmarkt?

Ein Fachmarkt ist eine großflächige Betriebsform des stationären Einzelhandels, die vielfach an verkehrsorientierten Standorten und meist ebenerdiger Verkaufsfläche ein spezialisiertes Sortiment im Non-Food-Bereich in großer Breite und Tiefe überwiegend in Selbstbedienung anbietet, wobei allerdings die genannten Strukturmerkmale sowohl von den jeweiligen Schellenwerten her als auch hinsichtlich ihrer Kombinationsmöglichkeiten branchenspezifisch zum Teil erheblich variieren können.

Bei den Fachmärkten gilt es in mehrfacher Hinsicht zu differenzieren:

  • Fachmärkte mit einem bereits derzeit hohen Marktanteil bei niveaubedingt nur noch in begrenztem Umfange zu erwartenden Anteilsgewinnen (z. B. Bau- und Handwerkermärkte, Drogeriemärkte, Gartencenter und bedingt auch textile Raumausstatter-Märkte);
  • Fachmärkte, die gegenwärtig noch vergleichsweise niedrige Marktanteile aufweisen, bei denen aber mittelfristig mit hohen Wachstumsraten, im Extremfall sogar mit einer Verdreifachung ihrer Marktanteile gerechnet wird (z. B. Unterhaltungselektronik-Fachmärkte, Elektro-Fachmärkte, Spielwaren-Fachmärkte, Fachmärkte für Autoteile und Zubehör und bedingt auch Schuh-Fachmärkte);
  • Fachmärkte, die zwar gleichfalls im unteren Marktanteilsbereich angesiedelt sind, für die jedoch vor dem Hintergrund branchenspezifischer Marktkonstellationen, namentlich was das Verhältnis zu den traditionellen Anbietern auf der Einzelhandelsstufe betrifft, eher niedrige, zumindest jedoch keine starken oder überproportionalen Zuwachsraten prognostiziert werden (z. B. Bekleidungsfachmärkte, Sportfachmärkte, Bürofachmärkte).

Darüber hinaus wird mit der Bezeichnung Fachmarkt zwar eine spezifische Sortimentskompetenz bei zugleich angemessener Präsentations-, Beratungs-, und Dienstleistungsqualität zum Ausdruck gebracht. Den Fachmarkt insofern von reinen Discountern abzugrenzen, erweist sich als konsequent.

Andererseits zeichnen sich in der Fachmarktbranche gewisse Polarisierungstendenzen ab, nämlich das Trading Down einerseits (im Sinne von Fachgeschäfts-Fachmärkten für den spezialisierten Bedarf), die im Einzelfall – namentlich was die preisaktiven Erscheinungsformen betrifft –  zwar bestimmte Leistungsparameter bereits etablierter Betriebsformen in den Vordergrund rücken, ohne jedoch deswegen das Leistungsprofil eines Fachmarktes prinzipiell aufzugeben.

Welche Standorte kommen für einen Fachmarkt infrage?

Schließlich werden künftig mit der räumlichen Basis von Fachmärkten nicht nur verkehrsorientierte Standorte vergleichsweise hoher Zentralität zu assoziieren sein, sondern – je nach Sortiment und Kundenzielgruppe – vermehrt auch die City-, City-Rand- und Stadtrandlagen in Mittel- und Oberzentren sowie die räumliche Agglomeration von Fachmärkten unterschiedlicher Branchen und Leistungsprofile in Gestalt von sog. Fachmarktzentren.

Welche Betreiber fungieren als Fachmärkte?

Als Betreiber von Fachmärkten fungieren in der Regel Filialunternehmen und Verbundgruppen des Einzelhandels, teilweise auch des Großhandels, die im Fachmarktkonzept – teils ausschließlich, teils in Ergänzung und/oder Diversifizierung ihrer traditionellen betriebsformenspezifischen Betätigungsfelder – ein zukunftsträchtiges Markt- und Ertragspotential zur Sicherung ihres Unternehmensbestandes erblicken.