Was sind organisationsbezogene Führungsmittel?
- Prozess- und altersgerechte Arbeitsgestaltung
- Arbeitsinhalte
- Handlungsspielraum
- Verantwortungsbildung
Beispiel eines Führungsinstrumentes aus dem Sektor der organisationsbezogenen Führungsmittel
Als allgemein bekannt vorausgesetzt werden kann die Tatsache, dass durch die demografische Entwicklung in den westlichen Industrienationen, in Europa vor allem auch in Deutschland, der Anteil der älteren Mitarbeitenden in der Arbeitswelt immer weiter zunehmen wird. Daraus folgt, dass sich die Arbeitgeber aus allen Bereichen der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes auf diese Entwicklung in ihren Arbeiterschaften und Bediensteten einstellen müssen.
Dies ist nicht nur eine Notwendigkeit auf die bestehende Arbeiterschaft und Bediensteten bezogen und resultiert ebenso nicht nur aus rechtlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz und zur Arbeitsgesundheit. Vielmehr sollten sich die Arbeitgeber hierzu auch bezüglich des in Zukunft zu erwartenden Wettbewerbs um die Älteren und in der Regel auch Erfahrenen auf dem Arbeitsmarkt aufstellen. Hier kommt die altersgerechte, aber auch die altersgerechte Arbeitsgestaltung als kontinuierlicher, den alternden Mitarbeitenden begleitenden und unterstützenden Prozess ins Spiel.
Aber nicht nur die quantitativ bedingte Angewiesenheit des Arbeitsmarktes auf die älteren Arbeitskräfte spielt eine Rolle, auch die qualitative Komponente ist nicht zu unterschätzen. Studien, welche Resultate von finnischen Langzeituntersuchungen sind, weisen bei Mitarbeitenden im Alter Arbeitspotenziale wie Weisheit und Lebenserfahrung, bessere Einschätzung und Kontrolle der eigenen Lebenssituation, eine scharfe Auffassungsgabe, starkes Engagement, gründliches Nachdenken, hohes Vertrauen in Vorgesetzte, ausgebildetes logisches Denkvermögen, niedrige Fehlzeiten, Verstehen von komplexen Zusammenhängen, hohe Berufserfahrung und eine höhere Lernmotivation nach.
Aus der Notwendigkeit heraus, die Arbeitsprozesse an die sich verändernde Situation der alternden Mitarbeitenden anzupassen oder aber jedem Mitarbeitenden Werkzeuge in die Hand zu geben, um den unveränderten Arbeitsprozess trotz seiner individuellen Veränderung weiter ohne bzw. ohne große Einschränkungen verwirklichen zu können, ist bei der Entwicklung und Anwendung derartiger Führungsinstrumente die Herausforderung.