Was ist Corporate Social Responsibility?

Corporate Social Responsibility (CSR) ist der international genutzte Begriff für Unternehmensverantwortung, der im Kern die moralische und ethische Verpflichtung von Unternehmen im Umgang mit Mitarbeitern, Umwelt, Wettbewerbern, der Wirtschaft und vielen anderen Bereichen des Lebens, in das ein Unternehmen eindringt, meint.

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Unter Unternehmensethik oder auch „Business Ethics“ versteht man den Zweig der angewandten Ethik, der sich mit Fragen der Verantwortung von Unternehmen beschäftigt. Ihr systematischer Ausgangspunkt besteht im Konflikt zwischen Gewinnerzielung und Unternehmenserfolg auf der einen und der Moral auf der anderen Seite. Dieser Grundkonflikt äußert sich in vielen Erscheinungsformen – von Korruption über Umweltverschmutzung und Steuervermeidung bis hin zu Ausbeutung und Kinderarbeit.

In der Praxis sind verantwortungsethische Anforderungen heute insbesondere mit der Entwicklung und Umsetzung unternehmerischer Leitbilder wie der Corporate Social Responsibility (CSR), zu Deutsch „unternehmerische Gesellschaftsverantwortung“, verbunden.

Es gibt nicht ein passendes CSR-Leitbild für alle. Vielmehr muss jedes Unternehmen individuell konkretisieren, was das grundsätzliche Ziel einer nachhaltigen und sozial verantwortlichen Unternehmensführung für die eigene unternehmerische Praxis bedeutet.

Corporate Social Responsibility Das Spektrum der Maßnahmen reicht dann von der Etablierung einer Corporate Governance (Unternehmenssteuerung und -überwachung) über die Achtung der Menschenrechte und Rechte der Mitarbeitenden bis hin zur Realisierung ökologischer Anforderungen und fairer Betriebs- und Geschäftspraktiken.  Offenheit für die Anliegen der Konsumenten sowie Corporate Citizenship im Sinne der Einbindung und Entwicklung des regionalen Umfelds zählen ebenfalls dazu.

Welche Motive sind für die Einführung von Corporate Social Responsibility maßgeblich?

Die Globalisierung und Digitalisierung stellen aktuell die wesentlichen Triebfedern für die Einführung einer CSR dar. Hinzu kommen eine zunehmend kritische Öffentlichkeit und ein tendenzieller Vertrauensverlust unternehmerischer Aktivitäten. Aus Unternehmenssicht ist die Einführung eines CSR-Leitbildes deshalb wirtschaftlich durchaus sinnvoll, denn sie schafft konkrete Werte. Etwa, indem sie einen positiven Einfluss auf die Reputation des Unternehmens ausübt, ebenso wie auf seine Attraktivität als Arbeitgeber, auf die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf die Kundenbindung.

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Allerdings sind mit der Realisierung von Verantwortungsethik in der Wirtschaft beziehungsweise mit der Implementierung von CSR-Grundsätzen in die Unternehmenstätigkeit auch potenziell gegensätzliche Aspekte verbunden. Der Wirtschaftsethiker Klaus Homann identifiziert in diesem Zusammenhang 2018 zwei zentrale Narrative, die derzeit Relevanz besitzen: Zum einen solle die auf Privateigentum, Wettbewerb und Gewinnstreben basierende Marktwirtschaft dem Wohle aller dienen, was einen entsprechenden Ordnungsrahmen voraussetzt.

Zum anderen spielt in diesem Zusammenhang die Suche nach alternativen Wirtschaftsformen eine Rolle. Sie ziele darauf ab, ungezügelten Kapitalismus (respektive „Neoliberalismus“) im Namen der Demokratie und Menschenwürde zu verhindern. Zumindest der Tendenz nach resultiere aus solchen moralischen Ansprüchen jedoch ein Dilemma. Immerhin handele es sich bei den genannten Problemen um gesamtgesellschaftliche, kollektive Probleme, die ein einzelnes Unternehmen nicht vollständig lösen kann – selbst wenn es sich entsprechenden moralischen Normen unterwirft.

Welche unternehmensethischen Aspekte lassen sich in der Corona-Krise erkennen?

Die Corona-Pandemie kann als Beispiel für unternehmensethische Prozesse dienen. In der im Jahr 2019 entstandenen globalen Krise spielen Fragen der Verantwortungsethik in der Wirtschaft eine besondere Rolle. So etwa die Frage nach dem Umgang mit Mitarbeitenden und nach der Einführung und Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen im Unternehmen. Oder die Frage nach einem Übergang zu flexiblen Arbeitsformen – Stichwort „mobiles Arbeiten“ und „Home Office“ – zum schieren Erhalt der Unternehmenstätigkeit und der Arbeitsplätze.

Der Schweizer Soziologe und Emeritus der Universität Basel, Klaus Leisinger, stellt die Gesamtproblematik ethischen Verhaltens unter den Bedingungen von Corona jedoch in einen nochmals größeren Rahmen. So bewege sich die Pharmaindustrie zwar stets in einem moralischen Grundkonflikt zwischen medizinischen Zielen und berechtigtem Gewinninteresse.

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Doch die Impfstoffhersteller beispielsweise hätten während der Pandemie durch ihr sehr hohes Engagement für die schnelle Entwicklung und Produktion von Corona-Impfstoffen unter Beweis gestellt, dass es ihnen um mehr ging als ihr unternehmerisches Eigeninteresse. Sie hätten sich also ethisch verhalten. Kritisch bewertet Leisinger vor diesem HIntergrund die Forderung nach staatlichen Eingriffen in die Impfstoffproduktion. Gesetzliche Regelungen könnten lediglich Mindeststandards definieren, die nicht zwangsläufig ausreichen, um angemessene Lösungen zu finden.

Wie macht Unternehmensethik zukunftsfähig?

Demgegenüber zeige die Corona-Krise beispielhaft die Komplexität ethischen und nachhaltigen Handelns in der Wirtschaft – ein Handeln, an dem Unternehmen, Politik und Gesellschaft gleichermaßen beteiligt sind, und in dem man die Aufgabenbereiche dieser Akteure nicht vermischen dürfe.

Darüber hinaus formuliert Leisinger mögliche durchaus ethisch relevante Lerneffekte aus der Corona-Krise. So etwa die Begrenzung der Gewinnorientierung von Einrichtungen des Gesundheitswesens oder die Rückkehr zur inländischen Produktion bestimmter Güter, die von Potenziell strategischer Bedeutung sind. In solchen Beispielen werde deutlich, in welcher Form sich ethische Impulse und die Eigeninteressen von Unternehmen miteinander verbinden können.

Eine wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Berücksichtigung solcher Lerneffekte aus der Unternehmensperspektive sieht Leisinger übrigens in der persönlichen Integrität des Managements als Grundlage für Vertrauen zwischen Öffentlichkeit und Wirtschaft. Letzteres sei erforderlich, um die Folgen der Corona-Pandemie ebenso wie andere große strukturelle Herausforderungen anzugehen.

Eine ernst genommene Corporate Social Responsibility verbunden mit einer hohen persönlichen Integrität der handelnden Akteure könnte sich also zu einem Schlüsselelement für die Bewältigung zukünftiger Krisen erweisen. Unternehmen tun gut daran, ihre Umsetzung voranzutreiben – denn sicher ist bereits heute: Die ethischen Fragen werden relevant bleiben.