Welches strategische Vorgehen ist für die integrierte Kommunikation angebracht?
Die für die integrierte Kommunikation erforderliche Abstimmung der kommunikativen Maßnahmen eines Unternehmens hat mehrere Dimensionen. Es geht hauptsächlich um die formale Vereinheitlichung, die inhaltliche Abstimmung, die geografische Abstimmung, die zeitliche Kontinuität der verschiedenen Kommunikationsmittel.
Zu den Kommunikationsmitteln zählen nicht nur die Mittel der Marktkommunikation, die hier im Vordergrund stehen – wie Printwerbung und elektronische Werbung, Verpackung, Auftritt am Verkaufsort, auf Messen und Ausstellungen – sondern auch die Mittel der übrigen Unternehmenskommunikation vom Geschäftsbericht bis zur Personalanzeige.
Die formale Vereinheitlichung des kommunikativen Auftritts ist die erste Stufe der integrierten Kommunikation. Sie besteht in einer formalen – visuellen oder akustischen – Vereinheitlichung, die auf den ersten Blick erkennen lässt, wer der Kommunikator (Firma, Marke) ist. Eine solche formale Vereinheitlichung – oft Corporate Design genannt – fördert in erster Linie die Wahrnehmung und gedankliche Präsenz der Firma oder Marke aber nicht die Wahrnehmung der dazu gehörenden Botschaft. Sie ist nur dann ausreichend, wenn es darum geht, die Wirkung von Kommunikationsmitteln zu integrieren, die auf eine verstärkte Aktualität von Firma oder Marke abzielen.
Für die Durchsetzung einer bestimmten informativen oder emotionalen Botschaft, insbesondere für die langfristige Positionierung einer Marke oder Firma, reicht die formale Vereinheitlichung nicht aus, denn unter einem gleichbleibenden Erscheinungsbild können ganz unterschiedliche Inhalte, beispielsweise widersprüchliche Marken- oder Firmenerlebnisse, vermittelt werden.
Erst eine inhaltliche Abstimmung der Kommunikation ermöglicht es, dass die Kommunikation bei der Vermittlung von informativen oder emotionalen Eindrücken immer wieder in die gleiche Kerbe haut. Erst dann verstärkt der Kontakt eines Kommunikationsmittels die Botschaft, die auch die anderen Kommunikationsmittel vermitteln. Das läuft auf eine verstärkte Frequenz der dargebotenen Botschaft hinaus.
Zur inhaltlichen Abstimmung der informativen Werbung kommen Schlüsselbilder mit sachlichem Inhalt infrage, ausnahmsweise auch sprachliche Formeln, die den Kern einer bestimmten Werbebotschaft ausdrücken (Programmformeln für die Positionierung des Unternehmens). Auch die geografische und zeitliche Abstimmung der Kommunikation tragen zur kommunikativen Durchsetzung der Marke oder Firma bei. Die geografische Abstimmung wird dann notwendig, denn die Zielgruppen eines Anbieters in mehreren geografischen Gebieten mit der Kommunikation Kontakt bekommen.
Die zeitliche Abstimmung, das heißt die zeitliche Kontinuität, unterbindet einen zu kurzatmigen Auftritt der Firma oder Marke. Eine verbreitete strategische Schwäche der Werbung liegt darin, dass Bildmotive und sprachliche Formeln zu häufig gewechselt werden. Sie vermitteln dann immer wieder andere und oft inkonsistente Eindrücke bei den Empfängern.