Was ist der Lagerzinssatz?
Die Kennzahl Lagerzinssatz dient dazu, die finanzielle Situation des Lagers und der Bestände beurteilen zu können. Durch ihn kann die mit dem Kosten-Nutzen-Faktor „Lager“ verbundene Kapitalbindung kalkuliert werden.
Reine Dienstleistungsunternehmen benötigen keine Lagerhaltung. Die meisten Unternehmen aus anderen Branchen sind meistens auf das Führen eines oder mehrerer Lager angewiesen, weil sich Beschaffung, Produktion und Warenabsatz zeitlich und mengenmäßig nicht immer genau aufeinander abstimmen lassen.
Dann wird Lagerhaltung erforderlich, um die betrieblichen Prozesse nicht zu unterbrechen und die operativen sowie strategischen Ziele erreichen zu können und eine avisierte Produktverfügbarkeit aufrecht halten zu können.
Die Herausforderung liegt auf der Hand: Zu hohe Bestände binden Kapital, das in anderen Bereichen des Unternehmens zweckmäßiger eingesetzt oder investiert werden könnte. Hier setzt der Lagerzinssatz an: Er bietet eine Vergleichsmöglichkeit, wie viel Zinsen dem Unternehmen zugeflossen wären, wenn das Kapital stattdessen zu einem fixen Jahreszinssatz investiert worden wäre.