Welche Bedeutung hat der Lagerzinssatz?
Für den betriebswirtschaftlichen Überblick werden mehrere Kennzahlen in Kennzahlensystemen zusammengefasst, strukturiert und aufeinander abgestimmt, weil einzelne Kennziffern, wie der Lagerzinssatz, nur begrenzte Aussagekraft haben.
Im Falle des Lagerzinssatzes wird dieser mit anderen Supply Chain- bzw. Bestandskennzahlen verbunden, um einen guten Überblick über die Situation im Lager zu erhalten. Am häufigsten werden folgende Kennzahlen in Verbindung mit dem Zinssatz für das Lager verwendet:
Durchschnittliche Lagerdauer
Die durchschnittliche Lagerdauer informiert darüber, wie viele Tage ein bestimmter Artikel durchschnittlich im Lager gehalten wird:
Lagerumschlagshäufigkeit
Die Lagerumschlagshäufigkeit informiert darüber, wie häufig der durchschnittliche Lagerbestand in einem Jahr umgeschlagen wurde.
Je höher diese Kennziffer ist, um geringer ist das im Lager gebundene Kapital und umso kleiner sind die Lagerhaltungskosten, die durch den Lagerzinssatz berechnet werden können. Es gibt dafür drei verschiedene Berechnungsarten:
- Lagerumschlagshäufigkeit (Umsatzhäufigkeit) = Umsatz im definierten Zeitraum / durchschnittlicher Lagerbestand
- Lagerumschlagshäufigkeit (Bestandswechsel) = Lagerabgänge / durchschnittlicher Lagerbestand
- Lagerumschlagshäufigkeit (Wareneinsatz) = Wareneinsatz im definierten Zeitraum / durchschnittlicher Lagerbestand zum Einstandspreis
Durchschnittlicher Lagerbestand
Der durchschnittliche Lagerbestand informiert über die durchschnittliche Höhe des Lagerbestandes über einen bestimmten Zeitraum. Die tatsächlichen Bestände werden im Rahmen einer Inventur ermittelt. Die zwei Formeln sind:
- Durchschnittlicher Lagerbestand (bei monatlicher Inventur) = Anfangsbestand + 12 Monatsendbestände / 13
- Durchschnittlicher Lagerbestand (bei Jahresinventur) = Anfangsbestand + Endbestand / 2
Lagerzinsen
Die Lagerzinsen lassen sich folgendermaßen berechnen:
- Lagerzinsen = Durchschnittlicher Lagerbestand * Einstandspreis pro Stück * Lagerzinssatz