Mit dem Lohmann-Ruchti-Effekt wird in der Betriebswirtschaftslehre die WirkungvonAbschreibungen beschrieben. Der Effekt beschränkt sich dabei auf die Wirkung dieser Abschreibungen als ausschließliche Quelle für Neuinvestitionen auf das Sachanlagevermögen. Unter bestimmten Prämissen könnten sich, laut dieser Theorie, die Kapazitäten des Unternehmens vergrößern. In der praktischen Betriebswirtschaftslehre spielt der Lohmann-Ruchti-Effekt allerdings nur eine sehr geringe Rolle und wird von Unternehmen selten erfasst, oder zielgerichtet gewertet. Der Effekt steht auch international in der Kritik. Der Grund dafür ist, dass Abschreibungen im eigentlichen Sinne nicht als Einnahmen des Unternehmens gewertet werden können und daher keineFinanzierungsquellesein dürfen.
Die zwei Komponenten des Lohmann-Ruchti-Effekts
Werden die Voraussetzungen in Gänze erfüllt, dann beinhaltet der Lohmann-Ruchti-Effekt zwei positiveKomponenten:
Kapitalfreisetzungseffekt
Da die Abschreibungen in der Kalkulation als Selbstkosten aufgefasst werden können, fallen sie in der GuV direkt positiv auf das Unternehmen zurück. Sie werden dort als Aufwand erfasst und tragen so zum Betriebsergebnis bei. Trotz des Status als Aufwand werden die Abschreibungen im Sinne der Gewinnminderung vor Steuern als positiv angesehen. Hieraus resultiert eine niedrigereSteuerlast für das Unternehmen.
Kapazitätserweiterungseffekt
Da die Abschreibungen spätestens im nachfolgenden Steuerjahr wieder für Neuinvestitionen eingesetzt werden müssen, und diese in gleichartige und gleichpreisige Maschinen erfolgen müssen tritt quasi automatisch eine ErweiterungderKapazität ein. Hierfür muss durch das Unternehmen ein exakter Investitionsplan aufgestellt werden. So wird sichergestellt, dass das notwendige Kapital rechtzeitig zur Verfügung steht.
Entdeckung des Effekts
Schon Karl Marx und FriedrichEngels haben den diesen Effekt beschrieben. Das geschah im Jahr 1827 in einem Briefwechsel und damit über 100 Jahre vor der Entdeckung durch Hans Ruchti und MartinLohmann. Infolgedessen wird der Effekt auch öfters als Marx–Engels–Effekt bezeichnet. Schon damals stand die Bezeichnung dieser Theorie unter Kritik.
Vor allem der Begriff „Effekt“ wurde von führenden Wirtschaftswissenschaftlern (z. B. Erich Schäfer) kritisch gesehen. Ein Effekt beschreibt eine natürliche, oder herbeigeführte Abfolge von Ereignissen mit einem zufälligen oder gewollten Ergebnis. Da Abschreibungen allerdings weder natürlich sind noch gezielt herbeigeführt werden können da sie dem jeweiligen Steuerrecht unterliegen sind die meisten Prämissen für einen Effekt nicht gegeben.
Voraussetzungen für den Lohmann-Ruchti-Effekt
Damit der Lohmann-Ruchti-Effekt eintreten kann, müssen eine Reihe von Prämissen erfüllt werden:
Produktionskosten inklusive Abschreibungen müssen am Markt verdient werden
Alle hergestellten Produkte müssen vom Markt vollständig abgenommen werden
Die Abschreibungen entsprechen exakt der Wertminderung
Die Abschreibungen sind immer linear
Die Rückflüsse durch die Abschreibungen müssen sofort und vollständig in neue, sowie gleichartigeMaschinen investiert werden
Die Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten müssen dauerhaft konstant bleiben
In der Praxis gilt es als erwiesen, dass nur die wenigsten Gegebenheiten alle Prämissen oder auch nur eine einzige davon erfüllen können.
Probleme des Lohmann-Ruchti-Effekt
Kritik an den Annahmen des Modells
Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten variieren höchstwahrscheinlich
Vermögensgegenstände können wahrscheinlich nicht kostenlos ausrangiert werden
Es muss genügend Platzfür neue Vermögensgegenstände verfügbar sein
Außerplanmäßige Abschreibungen könnten notwendig sein
Die entsprechenden Geldbeträge müssen tatsächlich im Umsatzprozess zufließen
Steuerrechtliche Aspekte
Neben der Tatsache, dass die Prämissen für den Lohmann-Ruchti-Effekt nur in den seltensten Fällen erfüllt werden können ist der Effekt auch aus steuerrechtlicherSicht problematisch. Zwar können Unternehmen intern mit dem Effekt rechnen, werden aber steuerrechtlich dadurch in den meisten Fällen deutlich schlechtergestellt. Zudem wirft das Theorem Fragen auf, welche in der Praxis nicht beantwortet werden können. Weder ist es möglich die Kapazitäten zu jeder Zeit zu einhundert Prozent zu nutzen, noch gibt es keine Inflationwelche die Preise für die Anschaffung neuer Maschinen gleichbleibend lassen würde.
Beispiele
Beispiel 1:
Ein Heizungshersteller vermutet im kommenden Winter eine extrem hoheNachfrage und möchte dementsprechend seine Herstellungskapazität vergrößern. Das Unternehmen hat bereits zweineue Maschinen zu je 15.000 € gekauft. Diese Maschinen haben eine Nutzungsdauervon3 Jahren und sollen linearabgeschrieben werden. Um die Kapazität zu erweitern, setzt der Hersteller auf den Kapazitätserweiterungseffekt.
Wie hoch ist der Maschinenbestand zu Beginn des vierten Jahres (bei voller Ausnutzung des Effekts)?
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