Was sind die Phasen des Projektmanagements?
Für die Aktivitäten des Projektmanagements empfiehlt sich ein phasenweises Vorgehen nach folgendem Muster, das bei Bedarf individuell variiert werden kann:
- Projektvorbereitung,
- Projektanalyse,
- Projektplanung,
- Projektrealisierung mit Projektsteuerung und -kontrolle,
- Erfolgskontrolle für das Projekt.
Projektvorbereitung
Zur Projektvorbereitung, die mit einem Projektauftrag abschließt, gehören:
- Projektdefinition,
- Angabe des Planungszwecks, da dieser Vorgehen, Umfang und Detaillierungsgrad der Planung beeinflusst,
- Prüfung, ob gleiche oder ähnliche Projekte oder Teile des Projekts bereits durchgeführt worden sind, um auf Erfahrungen und eventuell existierende Projektunterlagen zurückzugreifen,
- Benennung eines Projektverantwortlichen bzw. Projektmanagers und eines Projektteams,
- Festlegung einer Projektorganisation,
- Bestimmung der einzusetzenden Werkzeuge und Hilfsmittel, insbesondere der eventuell einzusetzenden Projektmanagement-Software,
- Aufwandsschätzung für das Projekt,
- Durchführbarkeitsuntersuchung in wirtschaftlicher, finanzieller, technischer, sozialer, personeller und rechtlicher Hinsicht.
Projektanalyse
Die Projektanalyse beginnt üblicherweise mit der hierarchischen Dekomposition eines Projekts in Form eines sogenannten Projektstrukturplans, mit dessen Hilfe eine grafische oder tabellarische Aufgliederung des Projekts in Teilprojekte, der Teilprojekte in Unterprojekte über mehrere Ebenen erfolgt. Arbeitspakete heißen die Elemente auf der untersten Ebene des Projektstrukturplans.
Ein funktionsorientierter Projektstrukturplan zerlegt ein Projekt nach den wirksam werdenden Funktionen (Abteilungen, Verantwortungsbereiche, Kostenstellen). Im objektorientierten Projektstrukturplan erfolgt die Zerlegung nach der technischen oder logischen Zusammengehörigkeit der Komponenten des Projekts. Die Arbeitspakete auf der untersten Ebene eines Projektstrukturplans enthalten meistens mehrere Aktivitäten.
Projektplanung
Zur Ermittlung der Projektaktivitäten und deren Reihenfolge sowie zur Projektplanung mit Ablaufplanung, Zeit- und Terminplanung, Kosten- und Ressourcenplanung wird üblicherweise die Netzplantechnik eingesetzt, das wichtigste Werkzeug des Projektmanagements. Vor allem bei größeren Projekten erfolgt die Planung über eine schrittweise Detaillierung. Es wird zunächst ein Übersichtsplan aufgestellt, der im Verlauf der Projektdurchführung nach und nach genauer wird. Das hat folgende Vorteile:
- Der Planungsaufwand bleibt gering.
- Man hat bei Beginn der Planung ein überschaubares Projekt.
- Bei manchen Projekten, z. B. Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, lassen sich Details des Projektablaufs vor Beginn noch nicht planen.
- Die in den abgeschlossenen Projektteilen gemachten Erfahrungen können für die folgenden Abschnitte des Projekts verwendet werden.
Projektrealisierung mit Projektsteuerung und -kontrolle
Eine effiziente Projektsteuerung und Projektkontrolle stellt hohe Anforderungen an die Organisation. Übersichtliche und leicht zu handhabende Planungsunterlagen mit optimal verdichteten und präsentierten Informationen, die Schaffung eines positiven Betriebsklimas für die Mitarbeit aller am Projekt Beteiligten und ein schneller Informationsfluss sind wichtige Voraussetzungen.
Effizientes Projektmanagement erfordert den Einsatz adäquater Werkzeuge und Hilfsmittel. Dazu gehören einschlägige Organisationshilfsmittel, wie z. B. Planungstafeln und Formulare, problemadäquate Verfahren und Methoden, z. B. Netzplantechnik, aber auch eine geeignete Projektmanagementsoftware.
Erfolgskontrolle für das Projekt
Ein Projektinformationssystem und die Projektdokumentation bieten die Grundlage einer Projektkontrolle. An den Projektzielen wird nach Projektende der Erfolg gemessen und bewertet. Projektplanung, -steuerung, -kontrolle und Projekterfolgskontrolle lassen sich zu einem Projektcontrolling zusammenfassen.
Das Projektinformationssystem dient der Sammlung und Aufbereitung aller projektbezogenen Daten, auch zur Verwendung für spätere Projekte. Während der Projektrealisierung wird es für die Projektsteuerung und -kontrolle verwendet. Bei der Feststellung von Störungen während der Projektrealisierung ist es beispielsweise unbedingt erforderlich, dass Informationen schnell an die richtige Stelle gelangen, um sofort geeignete Maßnahmen zur Beseitigung der Störungen einleiten zu können.