Was ist eine Strategie?
Das Wort „Strategie“ setzt sich aus den altgriechischen Bestandteilen „stratós“ (Staat, Heer) und „ágein“ (führen) zusammen. In der griechischen Antike wurde demnach unter einer Strategie zunächst die „Kunst der Staatsführung“ und später immer stärker allein die „Kunst der Heer- und Kriegsführung“ verstanden. Im 19. Jahrhundert verengte der Militärtheoretiker Carl von Clausewitz den Begriff der Strategie noch weiter auf die allgemeine Kampfrichtung des Heeres, während er das situationsgerechte Verhalten auf dem Kampfplatz als „Taktik“ bezeichnete.
In der Managementlehre taucht der Begriff „Strategie“ in den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zeitgleich im deutsch- und im englischsprachigen Raum auf. Strategien sollten – analog zur von Clausewitz’schen Definition – dazu dienen, einem Unternehmen eine grundlegende Marschrichtung vorzugeben, an der sich das taktische und operative Handeln orientiert.
Strategie eines Unternehmens ist die Planung und Anwendung von Fähigkeiten aus zusammenwirkenden Gestaltungspotenzialen zur Erreichung eines Gesamtziels in freundlicher, neutraler und unstrukturierter oder durch Wettbewerb gekennzeichneter bis konfrontativer Umgebung im Rahmen der Unternehmenspolitik. Ihre Handlungsräume resultieren aus herbeigeführten und unerwarteten („zufälligen“) Chancen und Risiken. Letztere können das Erreichen des strategischen Ziels fördern, sind aber selbst keine Strategie.