Welche Stufen der Auftragsabwicklung unterscheiden wir?
Bei der Auftragsabwicklung ist die Angebotsbearbeitung von der Auftragsbearbeitung zu unterscheiden. Die Angebotsbearbeitung wird ausgelöst durch eine Kundenanfrage. Die Teilaufgaben der Angebotsbearbeitung sind die Erfassung des Kundenproblems, die Bestimmung der technischen Lösung durch die Konstruktion, die Kalkulation und Preisermittlung durch das Rechnungswesen, die Bestimmung des Liefertermins durch die Arbeitsvorbereitung sowie eine juristische Abklärung und Formulierung durch die Rechtsabteilung.
Abschließend erfolgt die Erstellung der Angebotsunterlagen. Die Bestimmung der Lösung des Kundenproblems erfolgt entsprechend den Alternativen nach Katalog, Konstruktion mit festem Prinzip, Variantenkonstruktion, Anpassungskonstruktion oder Neukonstruktion.
Die Auftragsbearbeitung beginnt mit der Auftragserteilung durch den Kunden. Im Rahmen der Auftragsbearbeitung sind die Bereiche Vertrieb, Konstruktion, Arbeitsvorbereitung, Einkauf / Beschaffung, Fertigung, Montage und Versand involviert.
Im Vertrieb werden im Rahmen der Auftragsbearbeitung folgende Aufgaben wahrgenommen: die Prüfung des Kunden hinsichtlich Identität und Bonität, die Klärung der Auftragsart (Neu- bzw. Wiederholauftrag), die Überprüfung der Lieferbedingungen sowie der technischen und terminlich-kapazitativen Anforderungen und die Erstellung der Auftragsbestätigung.
Die Aufgabe der Konstruktion sind die Erstellung des Entwurfs, die Umsetzung in Zeichnungen und Stücklisten sowie technische Berechnungen. Die Aufgaben der Arbeitsvorbereitung bestehen in der Arbeitsplanung und -steuerung. Die Arbeitsplanung führt die Stücklistenverarbeitung, die Arbeitsplanerstellung, die NC-Programmierung und die Fertigungsmittelplanung durch. Zu den übergeordneten Aufgaben der Arbeitsplanung gehören die Kosten-, Material-, Investitions- und Methodenplanung.
Die Arbeitssteuerung umfasst die Ablauf- und Maßnahmenplanung für eine Auftragsabwicklung entsprechend der Arbeitsplanung. In der Arbeitssteuerung werden darüber hinaus das Material disponiert, die Termin- und Kapazitätsplanung sowie die Werkstattsteuerung vorgenommen. Dem Einkauf obliegt die termin- und mengengerechte Beschaffung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Zukaufteile. Nach der Fertigung und Montage werden die Erzeugnisse vom Versand zur Auslieferung an den Kunden bereitgestellt und fakturiert.
Je nach Fertigungsart, d. h. Einzel-, Serien- oder Massenfertigung, ist das Durchlaufen einzelner Stufen der beschriebenen Auftragsabwicklung nicht erforderlich. Beispielsweise besitzt der Vertrieb bei Großserienfertigung im Allgemeinen keinen unmittelbaren Kontakt zu dem Kunden.
Der Nachfrager informiert sich z. B. durch Kataloge des Anbieters. Die Kataloge geben Auskunft über organisatorische Parameter wie Liefermöglichkeiten, Preis und Gewährleistung. Demgegenüber werden in der Regel bei Einzel- und Kleinserienfertigung alle Stufen der Auftragsabwicklung durchlaufen.