Wozu dient die Kundenselektion als Teilbereich des Database-Marketing?
Die erfassten Personen müssen nun hinsichtlich der geplanten Marketingaktivitäten bewertet, segmentiert und selektiert werden. Angesichts der hohen Kosten einer Einzelansprache im Vergleich zu den niedrigen Streukosten der Massenwerbung ist es sinnvoll, sich auf die Kunden und Interessenten mit hoher Kaufwahrscheinlichkeit und hohem Kaufvolumen zu konzentrieren.
Zu solchen Kennzahlen verhelfen Bewertungsverfahren der Kundenhistorie, wie beispielsweise die RFMR-Methode, und Verknüpfungen mit mikrogeographischen Segmentierungen. Die unternehmens- bzw. aktionsspezifische Beurteilung der einzelnen Adressen wird auch Kundenscoring genannt. Ferner bietet die Fülle von erfassbaren Kundendaten die Möglichkeit, angebotsadäquat permanent neue Kundengruppen zusammenzustellen und im Sinne des Cross-Sellings gezielt zu bewerben.
Die wichtige Gruppe der Stammkunden gilt es durch abgestimmte Angebote und Informationen langfristig zu binden. Dazu muss bildlich ein Kommunikations-Baukasten bereitstehen, um die Adressaten merkmalspezifisch anzusprechen. Neueste Entwicklungen im Computer-, Programm- und Druckbereich setzen heute kaum noch Grenzen.
Was ist die RFMR-Methode?
Die RFMR-Methode misst, wie lange die letzte Reaktion eines Kunden zurückliegt (Recency), wie oft er in seiner aktiven Zeit kaufte (Frequency) und welche Umsätze dabei erreicht wurden (Monetary Ratio). Die einzelnen Daten werden entsprechend der Präferenzvorgaben der Unternehmung gewichtet, fakturiert und zu einem Gesamtergebnis aufaddiert. Das Ziel dieser Auswertung ist die Eliminierung inaktiver und uninteressanter Kundenadressen.
Was ist Cross-Selling?
Durch die Technik des Cross-Selling werden bei der für die Vermarktung eines Produktes bestehenden Kundenbeziehungen bei anderen Produktgruppen desselben Unternehmens ausgenutzt. Verschiedene Kundentypen nutzen beispielsweise verschiedene Finanzdienstleistungen unterschiedlich intensiv und bieten damit höchst unterschiedliche Ansatzpunkte für Cross-Selling. Da die Überlappung der Kundenkreise bei verschiedenen Finanzdienstleistungen unterschiedlich stark ausfällt, können auf der Grundlage von
- konsumgeographischen Typologien,
- Produktnutzungsprofil,
- Kundenstammdaten,
- Werbekontakten und Werbereaktionen des Kunden
aussagekräftige Scoring-Modelle zur Beurteilung des Cross-Selling-Potentials eines individuellen Kunden bezüglich eines spezifischen Produkts entwickelt und zur Zielgruppenbildung bei Cross-Selling-Aktionen genutzt werden.