Unter Deflation versteht man den Prozess der andauernden Senkung des Preisniveaus. Im Klartext heißt dies, dass die Preise für Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über einen längeren Zeitraum hinweg sinken. Das Geld gewinnt so gesehen an Wert — die Konsumenten können für die gleiche Menge Geld mehr kaufen als zuvor.
Als wirtschaftlicher Laie könnte man denken, dass eine solche Senkung des Preisniveaus gut für die Verbraucher ist, da sie sich ja nun mehr von ihrem Geld kaufen können. Warum die Deflation allerdings gravierende wirtschaftliche Schäden verursachen kann und sogar noch gefährlicher als die Inflation ist, klären wir in diesem Artikel.
Wie kann man Deflation messen?
Sowohl Deflation als auch Inflation werden mithilfe sogenannter Verbraucherpreisindizes gemessen. Grob gesagt wird dabei ein Warenkorb gebildet, der alle Waren und Dienstleistungen enthält, die ein durchschnittlicher Verbraucher konsumiert. Anschließend wird der Preis dieses Warenkorbs zum jetzigen Zeitpunkt ermittelt. Vergleicht man den jetzigen Preis mit dem Preis in der Zukunft (z.B nach einen Monat oder einem Jahr) wird man eine Differenz messen können. Aus dieser Differenz bestimmt sich die Inflations- bzw. Deflationsrate. Mithilfe des Preisindex nach Laspeyreskann eine sehr vereinfachte Messung durchgeführt werden.
In der Praxis ist die Messung der Inflationsrate aus diversen Gründen viel komplizierter. Im Rahmen der Europäischen Union wird zur Messung der sogenannte Harmonisierte Verbraucherpreisindex genutzt.
Kosten der Deflation
Wenn es in einer Volkswirtschaft zu einer Deflation kommt, entstehen Kosten, die alle Wirtschaftssubjekte betreffen. Diese wollen wir im Anschluss näher betrachten.
Abwärtsspirale:
Infolge einer Deflation kann es zu einer Abwärtsspirale bzw. einem Teufelskreislauf kommen, der nur schwer zu stoppen ist. Wenn das Preisniveau in einer Volkswirtschaft dauerhaft sinkt,machen die Unternehmen weniger Gewinn. Dies ist zwingend der Fall, wenn nicht gleichzeitig die Kosten im gleichen Maße sinken. Kostet eine Packung Nudeln statt 2€ nun nur noch 1,50€, wird das Unternehmen, welches die Nudeln herstellt deutlich weniger Gewinn erwirtschaften. Obendrein erwarten die Verbraucher während einer Deflation, dass ihr Geld in naher Zukunft mehr wert sein wird. So könnte beispielsweise der Verbraucher M, welcher momentan über 25.000€ Bargeld verfügt, abwarten, dass sein Traumwagen, der momentan noch 35.000€ kostet, in Zukunft billiger wird, sodass er sich diesen leisten kann. Wenn mehrere Verbraucher so denken, kommt es sehr schnell zu einem Rückgang der Nachfrage. Durch diesen Nachfragerückgang machen die Firmen noch weniger Gewinne. Um überleben zu können, müssen die Unternehmen an Kosten sparen und sind unter anderem gezwungen Mitarbeiter zu entlassen beziehungsweise die Löhne zu kürzen. Da die Verbraucher nun weniger Geld zur Verfügung haben, wir die Nachfrage noch weiter sinken. Infolgedessen machen die Unternehmen noch weniger Gewinne und die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf.
Eine solche Wirkungskette kann fatale Folgen haben und führt früher oder später zu einer wirtschaftlichen Depression.
Ursachen der Deflation
Es existieren verschiedene Ursachen einer Deflation, die wir im folgenden Abschnitt näher erläutern werden.
Veränderungen der Geldmenge:
Wenn die Geldmenge in einer Volkswirtschaft plötzlich maßgeblich reduziert wird, während die Gütermenge gleich bleibt, so ist das Geld entsprechend mehr wert. Dies kann etwa durch geldpolitische Maßnahmen der Zentralbank, zu vielen Importen oder einem Abfluss der liquiden Mittel ins Ausland passieren.
Veränderungen der Nachfrage:
Eine weitere Ursache für eine Deflation kann ein Nachfragerückgang sein. Ein Nachfragerückgang führt zu einer Senkung der Preise und löst so die weiter oben beschriebene Abwärtsspirale aus. Die Gründe für einen Nachfragerückgang können vielfältig sein und werden hier nicht näher behandelt.
Kostensenkungen
Auch Kostensenkungen können eine Deflation auslösen. Wird es für Unternehmen günstiger ein bestimmtes Gut herzustellen, werden sie in Zukunft mehr von dem Gut herstellen. Dies kann zu einer Überproduktion an Gütern führen. Wenn dieser Gütermenge eine zu geringe Geldmenge gegenüber steht, wird dies zu einer Deflation führen.
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