Frühwarnsysteme sollen helfen, einerseits mögliche zukünftige Krisen bzw. krisenhafte Entwicklungen als auch andererseits mögliche Chancen vorhersagen. Frühwarnsysteme sollen Gefahren rechtzeitig erkennen, die das Überleben des Unternehmens infrage stellen könnten. Aber auch das Versäumen von Chancen soll durch Aufdeckung und Verwertung von Signalen aus der Umwelt verhindert werden.
Die Schwierigkeit von Frühwarnsystemen besteht darin, die relevanten Parameter von Veränderungen zu identifizieren und so zu vernetzen, dass sie für die Verantwortlichen Aussagefähigkeit haben. Oft wird die strategische Früherkennung durch die Unternehmensführung eher informell und intuitiv betrieben, beispielsweise durch Gespräche in Wirtschaftskreisen.
Was sind Frühwarnsysteme der ersten Generation?
Die Frühwarnsysteme der ersten Generation umfassen kurzfristige Planungshochrechnungen, die Weiterentwicklungen der operativen Unternehmensplanung sind. Bei Ergebnis- und Liquiditätsplanungen werden Hochrechnungen mit einer Feed-forward-Kontrolle durchgeführt. Dieses Verfahren soll noch nicht realisierte, aber mögliche Differenzen erkennen.
Im aktuellen Jahr lässt sich meistens schon absehen, inwiefern die Planziele verfehlt werden. Müssen Planziele nicht unerheblich korrigiert werden, wirkt sich dies manchmal nicht unerheblich auf den jeweiligen Aktienkurs aus. Diese Hochrechnungen ermöglichen jedoch keine Frühwarnung im eigentlichen Sinne. Sie machen lediglich bereits vorhandene Krisen frühzeitig sichtbar.
Was sind Frühwarnsysteme der zweiten Generation?
Frühwarnsysteme der zweiten Generation beruhen auf Indikatoren, die in ausgewählten Beobachtungsbereichen frühzeitig relevante Entwicklungen anzeigen.
Für die Qualität dieses Frühwarnsystems sind die prognostischen Wirkungen der Indikatoren wesentlich. Der Aussagegehalt ist begrenzt, weil nur bestimmteBeobachtungsbereiche und Indikatoren verwendet werden. Treten Risiken aus unerwartetenRichtungen auf, können sie mit diesen Indikatoren nicht jederzeit erkannt werden.
Welche aussagekräftige Indikatoren für Frühwarnsysteme der zweiten Generation gibt es?
Konjunkturelle Entwicklung: Auftragseingänge der Branche bzw. der gesamten Wirtschaft,
Technologische Entwicklung: Wissenswertes über eventuelle Änderungen der Verfahrens- und Produkttechnologie,
Produkte/Regionen des unternehmensbezogenen Absatzmarktes: eigene Auftragseingänge und -bestände,
Unternehmenskosten: Bestell-/Einkaufsverhalten, Nachfrageumfang und Auftragseingänge bei bedeutenden Kunden,
Konkurrenten des Unternehmens: Preis- und Programmpolitik,
Lieferanten des Unternehmens: Preise/Konditionen der Lieferanten,
Kapitalmarkt: Zinsen und Wechselkurse,
Produktprogramm: Anteil der Nachwuchs-, Star-, Cash- und Problemprodukte,
Mitarbeiter: Lohn-/Gehaltszuwächse,
Ergebnis- und Finanzlage: Hochrechnung der kalkulatorischen und bilanziellen Ergebnisse, Cashflow, Liquiditätsreserve,
Forschung und Entwicklung: F&E-Kosten im Vergleich zur Konkurrenz,
Absatz: hochgerechnete Umsätze, Nettopreise, Lagerbestände im Vergleich zur Konkurrenz,
Produktion und Beschaffung: Hochrechnung von Ausstoß und Lohnkosten, Lohnkostenanteil und Beschaffungspreise im Vergleich zur Konkurrenz.
Was sind Frühwarnsysteme der dritten Generation?
Mit Frühwarnsystemen der dritten Generation soll ein strategisches Radar in Form von schwachen Signalen für die Unternehmensleitung zur Verfügung gestellt werden. Strukturelle Brüche und Veränderungen in der ökonomischen, soziokulturellen, technologischen und rechtlichen Umwelt werden häufig nur durch vage Informationen offenbar.
Sie sind nur qualitativ zu beschreiben und lassen isoliert gesehen noch keine klaren Aussagen zu. Entwicklungen können erst mit Hilfe von Sensoren, die die schwachen Signale verstärken, vorausgesagt werden. Beispiele für geeignete Sensoren, die schwache Signale verstärken, sind:
eine plötzliche Häufung gleichartiger Ereignisse, die einen strategisch relevanten Zusammenhang zum Unternehmen aufweisen,
Verbreitung von neuen Ansichten, Ideen, Einstellungen, hauptsächlich durch so genannte Schlüsselpersonen, Organisationen und Verbände, und
Tendenzen in der Rechtsprechung im nationalen und internationalen Bereich.
Wie können Frühwarnsysteme zukunftsfähig gemacht werden?
Die Problematik von Frühwarnsystemen liegt einerseits in der Erkennung der Einflussgrößen, ihrer Vernetzung inSimulationsrechnungen und in ihrer Verdichtung für in die strategische Planung. Andererseits nützen immer leistungsfähigere Frühwarnsysteme auf der Basis der Informationstechnik nur dann, wenn sie einhergehen mit einer Beschleunigung derVeränderungsfähigkeit der Führungskräfte im Unternehmen.
Interdisziplinär arbeitende Strategieteams, Job-Rotationen auf Managementebene und Import Andersdenkender ins Unternehmen können Denk- und Verhaltensmuster aufbrechen. Durch die zunehmenden Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen für die Unternehmensführung und das strategische Controlling sind Frühwarnsysteme bedeutender geworden.
Das Wichtigste zu Frühwarnsystemen in Kürze
Informationen aus der Unternehmensumwelt sind für die strategische Planung unerlässlich. Controlling soll als zentrale Servicefunktion die Unternehmensleitung bei der strategischen Planung und Beobachtung durch aufbereitete Informationen assistieren. Dabei verwendet das Controlling Frühwarnsysteme, die bei der Identifizierung von Chancen und Risiken für das Unternehmen hilfreich sein können:
Frühwarnsysteme der ersten Generation bestanden aus Planungshochrechnungen.
Die zweite Generation der Frühwarnsysteme ist durch Festlegung und Interpretation aussagekräftiger Indikatoren in ausgewählten Beobachtungsbereichen gekennzeichnet.
Für die dritte Generation der Frühwarnsysteme sind Sensoren zur Verstärkung schwacher Signale typisch.
Beispiele und Aufgaben zu Frühwarnsystemen
Warum sind Planungshochrechnungen keine echten Frühwarnsysteme?
Wodurch versucht man, Gefährdungen bzw. Chancen für die Ergebnis- und Finanzlage rechtzeitig zu erkennen?
Woran könnte man eventuell erkennen, dass Zinsen steigen werden?
Frühwarnsysteme der ersten Generation können durch Planungshochrechnungen nur bereits vorhandene Krisen frühzeitig sichtbar machen.
Frühwarnsysteme der zweiten Generation ermöglichen Risiken und Chancen für die Betriebsergebnis- und Finanzlage mit Hilfe von Kennzahlen vorhersagen. Indikatoren können hier beispielsweise hochgerechnete kalkulatorische und bilanzielle Ergebnisse, Cashflows und Liquiditätsreserven sein.
Das Steigen von Zinsen könnte sich ankündigen durch entsprechende Aussagen von Politikern, von Vertretern der Zentralbanken und wissenschaftlicher Institute und von führenden Wirtschaftsfachleuten. Grundlage für solche Aussagen sind zentrale volkswirtschaftliche Größen wie Inflationsrate, Arbeitslosigkeit, Geldmenge, Verschuldung etc. Derartige Informationen können durch Frühwarnsysteme der dritten Generation als Sensoren dienen, die schwache Signale verstärken. Im Beispiel sind es die Veränderungen wichtiger volkswirtschaftlicher Kennzahlen.
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