Auf welche Weise kann die Aufwand- und Ertrags-Rechnung im Rahmen der kurzfristigen Erfolgsrechnung durchgeführt werden?
Die kurzfristige Aufwand- und Ertrags-Rechnung kann durchgeführt werden im
- Gesamtkostenverfahren oder im
- Umsatzkostenverfahren.
Wie ist der Vorgang beim Gesamtkostenverfahren?
Das Gesamtkostenverfahren lehnt sich an die Finanzbuchhaltung an.
Zuerst werden die neutralen Aufwendungen und Erträge abgegrenzt, die den Betriebserfolg nicht beeinträchtigen dürfen.
Es folgt die Abgrenzung der Aufwendungen und Erträge in kalkulatorischer Hinsicht (Zinsen, Abschreibungen usw.) sowie in zeitlicher Hinsicht (Urlaubslöhne usw., die auf das ganze Jahr zu verteilen sind).
Alsdann sind die Lagerbestandsänderungen an Halb- und Fertigerzeugnissen zu Herstellkosten festzustellen sowie die Erlöse und Erlösschmälerungen während der in Frage stehenden Zeitspanne.
Schließlich werden die festgestellten betriebsbedingten Kosten des Abrechnungszeitraums. die Bestandsänderungen, Erlöse und Erlösschmälerungen auf das Betriebsergebniskonto übertragen, dessen Saldo den betrieblichen Gewinn oder Verlust des Zeitraums angibt.
Welche Vor- und Nachteile hat das Gesamtkostenverfahren?
Der Vorteil des Gesamtkostenverfahrens liegt darin, dass seine rechnerische Durchführung relativ einfach ist und innerhalb des Kontensystems der Geschäftsbuchhaltung vorgenommen werden kann. Es ist aber auch möglich, sie in statistischer Form im Rahmen der Betriebsabrechnung zu erledigen..
Ein Nachteil des Gesamtkostenverfahrens besteht darin, dass die Kosten und Erlöse nur in ihrer Gesamtheit und nicht nach ihrem Anteil an den einzelnen Erzeugnissen festgestellt werden, sodass eine Kosten- und Ertragskontrolle für die einzelnen Erzeugnisse nicht möglich ist.
Wie ist der Vorgang beim Umsatzkostenverfahren?
Beim Umsatzkostenverfahren werden die Erlöse der einzelnen Erzeugnisse oder Erzeugnisgruppen den Selbstkosten dieser verkauften Erzeugnisse gegenübergestellt. Die Bezeichnung Umsatzkostenverfahren wurde deshalb gewählt, weil lediglich diejenigen Kosten berücksichtigt werden, die den Umsatzleistungen zuzüglich den errechneten innerbetrieblichen Leistungen entsprechen.
Zunächst müssen auch hier die neutralen Aufwendungen und Erträge eliminiert und die kalkulatorischen und zeitlichen Abgrenzungen durchgeführt werden. Über den Betriebsabrechnungsbogen werden die Löhne und Gemeinkosten den betroffenen Kostenstellen zugewiesen und die notwendigen Kalkulationssätze festgestellt, während die Materialeinzelkosten unmittelbar auf die Erzeugnisse verrechnet werden können.
Wegen der bekannten Materialkosten, der verrechneten Materialgemein- und Fertigungskosten sowie der zuzuschlagenden Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten und der Sondereinzelkosten des Vertriebs können jetzt die Selbstkosten je Erzeugniseinheit bestimmt werden.
Unter Berücksichtigung der Menge der umgesetzten Erzeugnisse ist es alsdann möglich, sowohl die Selbstkosten der einzelnen Erzeugnisse oder Erzeugnisgruppen zu errechnen als auch die entsprechenden Erlöse je Einheit. Die Gesamterlöse, aufgegliedert nach Erzeugnisgruppen, sind bekannt, ebenfalls die Menge der umgesetzten Erzeugnisse.
Die Geschäftsleitung ist so über die Umsatz- und Ertragssituation jedes einzelnen Erzeugnisses bzw. jeder Erzeugnisgruppe informiert.
Wie wirkt sich das Umsatzkostenverfahren in der Buchführung aus?
In der Buchführung werden beim Umsatzkostenverfahren die Materialeinzelkosten, die verrechneten Fertigungs-, Material-, Verwaltungs- und Vetrtriebsgemeinkosten sowie die Sondereinzelkosten des Vertriebs über die entsprechenden Konten der betrieblichen Leistungsabrechnung auf die Aufwandseite des Betriebsergebniskontos verrechnet, das auf seine Ertragsseite die Erlöse der umgesetzten Erzeugnisse, aufgegliedert nach Erzeugnisgruppen, erhält.
Es ist jedoch zweckmäßiger, das Umsatzkostenverfahren im Rahmen der Betriebsabrechnung statistisch durchzuführen, zumal es im Grunde als eine Art gesamtbetriebliche Nachkalkulation anzusehen ist.
Welchen Vorteil hat das Umsatzkostenverfahren?
Der Vorteil des Umsatzkostenverfahrens besteht einmal darin, dass sowohl die Kosten als auch die Erlöse nach Erzeugnissen bzw. Erzeugnisgruppen differenziert werden, sodass der Erfolgsanteil eines jeden Kostenträgers kritisiert werden kann. Weiterhin ist von Vorteil, dass keine Inventur oder Bestandsrechnung durchgeführt werden muss.