Was leistet die starre Plankostenrechnung?

Die starre Plankostenrechnung unterscheidet bei der Verrechnung nicht zwischen variablen und fixen Kosten. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass nur für einen einzigen Beschäftigungsgrad (Planbeschäftigung, z. B. ausgedrückt in Maschinenstunden) ein Planwert für die Kosten ermittelt wird. Die Differenz aus der Gegenüberstellung von Plan- und Ist-Kosten weist die Gesamtabweichung aus.

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Im System der starren Plankostenrechnung ist es nicht möglich festzustellen, auf welche Ursachen die Kostenabweichung zurückgeht: auf veränderte Preise, auf Unwirtschaftlichkeit, auf die veränderte Beschäftigung oder auf eine kombinierte Wirkung dieser Ursachen. In der starren Plankostenrechnung können Sie zwar ermitteln, wie sich die Beschäftigung entwickelt hat. Sie kennen aber nicht den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang von Stunden in der Kostenstelle (Beschäftigungsgrad) und Kosten der Kostenstelle, weil nicht ermittelt werden kann, wie hoch die leistungsabhängigen (= variablen) Kosten pro Stunde sind.

Hier fehlt die Möglichkeit, so genannte Soll-Kosten aufzustellen, die den Grad der Beschäftigung berücksichtigen: Soll-Kosten sind Kosten, die bei realisierter Beschäftigung anfallen dürfen. Sie stellen den Maßstab für die Wirtschaftlichkeit in der Kostenstelle dar. Sie sind die Vorgabe für die Kostenstellenverantwortlichen.

Starre PlankostenrechnungDer reine Plan-Ist-Vergleich in der starren Plankostenrechnung ist immer dann nicht aussagefähig, wenn die realisierte Beschäftigung von der geplanten abweicht. Dann brauchen wir einen Vergleich der Kostenvorgabe (= Soll) mit dem Ist: den Soll-Ist-Vergleich. Der Plan ist zu diesem Zeitpunkt überholt, da er auf einer anderen Beschäftigungsannahme entstanden ist. Diesen Sachverhalt soll folgendes Beispiel anhand einer Abweichungsanalyse verdeutlichen.

Beispiele

Beispiel 1:

In einem Werk der Automobilindustrie leitet Bernd die Kostenstelle Lackiererei. Im Rahmen der Planung hat die Controllerin mit ihm folgende Werte ermittelt: Planbeschäftigung B: 1.600 Stunden, Plankosten K: 320.000 €. Die Planbeschäftigung hat die Controllerin aus der Absatzplanung und dem Produktuionsplanungssystem (Anzahl der zu lackierenden Autos) abgeleitet.

Im Rahmen der Abweichungsanalyse nach Ablauf des Jahres wird nun festgestellt, dass die Kosten Ihrer Kostenstelle nicht 320.000 € betragen, sondern 332.000 €.

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Der Plan-Ist-Vergleich ergibt eine Gesamtabweichung von 12.000 € Kostenüberschreitung, die durch den Kostenstellenleiter zu verantworten sind. Nun gibt es zwei mögliche Gründe für die Abweichung:

  • Es wurden mehr Autos lackiert als geplant, damit mehr Stunden und auch mehr Zeitlohn, Überstundenlöhne und andere Ressourcen verbraucht.
  • Es wurde unwirtschaftlich gearbeitet.

Nehmen wir an, wir haben mehr Autos lackiert als geplant. Insgesamt wurden 1.700 Stunden gearbeitet. Dadurch brauchten wir mehr Mitarbeiter, haben mehr Kleinmaterial und Energie verbraucht (= variable Material- und Lohnkosten, die sich mit der Produktionsleistung verändern). Dieser Zusammenhang ist aber im Plan-Ist-Vergleich nicht berücksichtigt! Die Kostenstellenanalyse schlägt fehl, weil nicht alle Parameter sachgerecht berücksichtigt werden. Die fehlende Trennung von fixen und variablen Kosten verhindert, dass der Planwert überarbeitet und an die neue Beschäftigung (1.700 Stunden) angepasst werden kann.

Dieses Zahlenbeispiel wird in der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis fortgeführt. Dort werden wir erkennen, wie durch die Trennung in fixe und variable Kosten Soll-Kosten ermittelt werden können, die die Voraussetzung für einen Soll-Ist-Vergleich sind.