Was ist Supply Chain Management?

Das Supply Chain Management bezeichnet den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher.

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Vereinfacht gesagt umfasst das Supply Chain Management den gesamten Prozess von der Bestellung des Kunden bis zur Lieferung und Bezahlung des Produkts oder der Dienstleistung.

Die Definition der Logistikkette umfasst die Planung, Durchführung und Kontrolle aller Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Material- und Informationsfluss vom Einkauf der Rohstoffe bis zur endgültigen Lieferung des Produkts an den Kunden.

Welche Definitionsgruppen für Supply Chain Management unterscheidet man?

Die enge Verknüpfung des Supply Chain Managements zu anderen, bereits bekannten Konzepten kommt in der Zweiteilung zum Ausdruck, die zwei Definitionsgruppen unterscheiden:

  • Definitionen, die auf eine Erweiterung der Logistikfunktion der Unternehmung hin zu einer Integration der Material- und Informationsflüsse mit Kunden und Lieferanten abstellen. Ziele sind hierbei die Minimierung der Gesamtdurchlaufzeit und der Bestände.
  • Definitionen, die sämtliche Beziehungen zu und insbesondere Kooperationen mit Kunden und Lieferanten entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachten.

Welche Definitionsansätze für Supply Chain Management unterscheidet man?

Basierend auf einer Analyse der vorliegenden Konzeptionen des Supply Chain Managements, unterscheidet man fünf Denkschulen mit jeweils unterschiedlichen Akzentuierungen:

Funktional Chain Awareness School

Grundlage bildet die Existenz einer Kette einzelner Teilbereiche zwischen einem Liefer- und einem Empfangspunkt. Es wird die Bedeutung eines durchgängigen Materialflusses hervorgehoben.

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Linkage/Logistics School

Es wird der durchgängige Materialfluss durch eine vollständige Harmonisierung der Aktivitäten, die sequentiell folgen, angestrebt, mit dem Ziel in der Logistikkette die Lagerbestände zu reduzieren.

Information School

Sie setzt den Fokus auf bidirektionalen Informationsfluss, wobei neben der Informationsweitergabe auch die Rückkopplung der wahrgenommenen Supply Chain Leistung durch die Abnehmer hervorgehoben wird.

Integration/Process School

Grundlage bildet die Integration der Geschäftsprozesse, mit deren Hilfe die sequentielle Reihenfolge überwunden wird. Im Vordergrund steht eine Orientierung am Nutzen des Endverbrauchers.

Future School

Im Zentrum stehen partnerschaftliches Beziehungsmanagement und strategische Allianzen. Es wird vorgeschlagen, den Begriff Supply Chain Management durch „seamless demand pipeline“ zu ersetzen.

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Welche Ziele verfolgt das Supply Chain Management?

Die mit Supply Chain Management verfolgten Ziele umfassen im Wesentlichen:

  • Kostenvorteile,
  • Zeitvorteile und
  • Qualitätsvorteile.

Kostenvorteile lassen sich durch die Reduzierung der Bestände entlang der Wertschöpfungskette erreichen. Die Transparenz über die Nachfrage der Endkunden trägt zur Reduzierung des Bullwhip-Effektes bei. Dieser beschreibt das stufenweise Aufschaukeln der Aufträge über die einzelnen Stufen einer Supply Chain.

Aus welchen Kernelementen besteht das Supply Chain Management?

Eine wesentliche Ursache für die unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich des Supply Chain Managements wird darin gesehen, dass es in der unternehmerischen Praxis entstanden ist und nicht in der betriebswirtschaftlichen Theorie entwickelt wurde. Trotz der in der Literatur vorhandenen Vielfalt lassen sich Kernelemente herausarbeiten, die in vielen Definitionen, wenn auch in unterschiedlichen Kombinationen, enthalten sind. Zu diesen gehören:

  • Der Endkundenbedarf ist Ausgangspunkt der Steuerung, und zwar auf der Grundlage von Daten der Verkaufsstellen.
  • Supply Chain Management zielt auf die optimale, unternehmensübergreifende Gestaltung der Gesamtprozesse.
  • Es findet eine kooperative Zusammenarbeit der Beteiligten statt.
  • Als wesentliche Voraussetzung zur Realisierung des Supply Chain Managements wird die informationstechnische Verknüpfung der Teilnehmer gesehen, um so einen durchgehenden Informationsfluss sicherzustellen.

Unter Supply Chain Management wird im Folgenden die flussorientierte Gestaltung und Koordination der relevanten Teile der Wertschöpfungskette von mindestens zwei rechtlich selbstständigen Unternehmen verstanden.

Worin besteht der Unterschied zwischen Logistik und Supply Chain Management?

Die Supply Chain weist eine enge Beziehung zur Logistikkette auf. Teilweise werden die Begriffe Supply Chain Management und Logistik als Synonyme verwendet, teilweise wird der Begriff Supply Chain Management weiter gefasst als die Logistik. Gemäß dem hier vorgestellten Verständnis, ist der Begriff Supply Chain Management als umfassenderer Begriff zu verstehen, unter welchem die Logistik subsumiert werden kann.

Beispielhafte Darstellung einer Supply Chain (Material- und Informationsfluss)

  • Rohstofflieferant,
  • Teilelieferant,
  • Komponentenlieferant,
  • Endprodukthersteller,
  • Großhandel/Distributionszentrum,
  • Einzelhandel,
  • Endkunde.

Beispielhafte Darstellung einer Logistikkette

  • Lieferant,
  • Rohmateriallager,
  • Produktion von Teilen und Halbfabrikaten,
  • Lagerung von Teilen und Halbfabrikaten,
  • Montage,
  • Konfektionierung,
  • Fertigwarenlager,
  • Verteilerlager,
  • Endabnehmer.

Im Unterschied zur dargestellten Logistikkette eines Endproduktherstellers wird deutlich, dass in der gesamten Supply Chain neben den direkten Lieferanten und direkten Kunden auch die Lieferanten der Lieferanten und alle Handels- bzw. Kundenstufen betrachtet werden.

Einigkeit besteht in der Literatur darüber, dass die Logistik für das Verständnis des Supply Chain Managements einen Erklärungsbeitrag liefert. Unbestritten ist auch, dass das Supply Chain Management auf der der Logistikkonzeption zugrundeliegenden Fluss- und Prozessorientierung basiert.

Supply Chain Management DefinitionWeitere Gemeinsamkeiten liegen in der integrierten Betrachtung von Objektflüssen von der Quelle bis zur Senke. Nach der hier vertretenen Auffassung ist der Supply Chain Management Ansatz identisch mit der schon seit langem bekannten integrativen Sicht der Logistik. Durch die Weiterentwicklung von Informations- und Planungswerkzeugen sowie der Kommunikationstechnologie ist lediglich die Umsetzung erleichtert worden.

Einige Autoren sehen einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Logistikmanagement und dem Supply Chain Management in der stärkeren Betonung des Integrationsgedankens durch das Supply Chain Management. So würden bei der klassischen Logistikkette die einzelnen Teilnehmer aus ihrer isolierten Sicht nach einzelwirtschaftlichen Entscheidungskalkülen entscheiden. Demgegenüber würde der Supply Chain eine ganzheitliche Betrachtung der Logistikkette zugrunde liegen. Das heißt es findet eine Zusammenarbeit aller Unternehmen der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette statt.

Konsequenterweise wird dann auch nicht mehr von Schnittstellen mit entsprechenden Abstimmungsproblemen und Ineffizienzen gesprochen, sondern von Grenzstellen. Supply Chain Management zielt hiernach auf Verknüpfungen zwischen den Netzwerkpartnern ab, weshalb auch von Verknüpfungsmanagement gesprochen wird. Die konsequente Anwendung von Supply Chain Management bedeutet, dass die unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette keine Bruchkanten zwischen den Elementen aufweist, sondern wie aus einem Guss gestaltet ist.

Alle Beteiligten denken und handeln wie ein Unternehmen, solange sie dem Netzwerk angehören. Dieser Abgrenzung kann jedoch insofern nicht gefolgt werden, als auch die Logistik in Gestalt des Systemdenkens einen Integrationsanspruch innerhalb des betrachteten Logistiksystems reklamiert.

Wie kann ein Gesamtoptimum durch Supply Chain Management erreicht werden?

Ein Gesamtoptimum statt lokaler Optimierung lässt sich erreichen durch:

  • Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen,
  • Unternehmensübergreifende Optimierung der Prozesse,
  • Bildung von unternehmensübergreifenden Netzwerken,
  • Anpassung der eigenen Komplexität an die externen Anforderungen.

Wie ist die Supply Chain Entwicklung in der Praxis verlaufen?

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich die Unternehmenslogistik ständig weiterentwickelt. Je nach Betrachtungsschwerpunkt lassen sich hierbei verschiedene Entwicklungsstufen beobachten. Nachfolgend werden zwei verschiedene Einteilungen vorgestellt, die sich orientieren an:

  • den Umsetzungsschwerpunkten in der Praxis sowie
  • der Verankerung der Logistik in den Unternehmen.

Umsetzungsschwerpunkte in der Praxis für das Supply Chain Management

Betrachtet man die in der Praxis im Vordergrund stehenden Themen entlang der Logistikkette bzw. Supply Chain, so hat sich die Entwicklung in verschiedenen Etappen und auf verschiedenen Ebenen vollzogen. Bis zu Beginn der 1980er Jahre betrachteten die Unternehmen primär einzelne Glieder in der Logistikkette. Im Vordergrund stand die Optimierung von Einzelfunktionen, wie z. B. der Produktion oder Distribution.

Erst mit der Einführung des Just-in-Time-Konzeptes in der Automobilbranche wurde eine unternehmensübergreifende Optimierung der Materiallogistik zwischen Lieferant und Produzent realisiert. Bei den in den 1990er Jahren umgesetzten Efficient Consumer Response Konzepten stand die unternehmensübergreifende Koordination zwischen der Produktion und Distribution im Zentrum des Interesses.

Verankerung der Logistik in den Unternehmen für das Supply Chain Management

Betrachtet man die Verankerung der Logistik in den Unternehmen, so lassen sich seit den 1970er Jahren folgende fünf Entwicklungsphasen feststellen:

  1. Optimierung abgegrenzter Funktionen: Gegenstand der sogenannten klassischen Logistik waren hauptsächlich material- und warenflussbezogene Aufgaben und Funktionen. Diese umfassten Transportieren, Umschlagen, Lagern, sowie Verpacken und Kommissionieren. Diese Themen wurden in den 1960er und 1970er Jahren erstmals unter dem Begriff der Logistik diskutiert. Bestehende, abgegrenzte Ansätze wurden weiterentwickelt und optimiert. Ein Einfluss der Logistik auf den Erfolg am Markt wird kaum gesehen.
  2. Optimierung funktionsübergreifender Prozesse: In der nächsten Entwicklungsphase erweitert sich die Betrachtungsweise der Logistik von einer funktionsorientierten zu einer flussorientierten Betrachtungsweise. Als zentrales Ziel der Logistik wird die Gestaltung und Optimierung von Prozessen verfolgt. Hierbei wird die Optimierung der logistischen Leistung durch die integrierte Betrachtung der früher unabhängig voneinander geplanten und gesteuerten Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebsfunktion herbeigeführt. Mithilfe der Prozessorientierung sollen die effektivitäts- und effizienzmindernden funktionalen Schnittstellen zwischen Beschaffung, Produktion und Vertrieb besser aufeinander abgestimmt werden. Der Logistik wird die Aufgabe der unternehmensweiten Koordination zugewiesen. Aufgrund dieser Sichtweise wird die Logistik insbesondere in den 1980er Jahren als Querschnittsfunktion bezeichnet.
  3. Optimierung von Prozessketten: In der Phase der funktionalen Organisation werden die Bereiche Entwicklung und Entsorgung in die Planung und Koordination von Güter- und Informationsströmen einbezogen. Diese ganzheitliche Betrachtungsweise ermöglicht eine bereichsübergreifende Optimierung über die gesamte Prozesskette. Durch die Möglichkeiten der Informationstechniken lassen sich Informationsdefizite zwischen und innerhalb von Prozessen abbauen. Von der Logistik wird nunmehr eine Stärkung der Wettbewerbsposition erwartet, zumal die Marktanforderungen an Schnelligkeit und Flexibilität zunehmen.
  4. Optimierung von Wertschöpfungsketten: In den letzten Jahren hat die Logistik zunehmend die Aufgabe übernommen, Unternehmen zu Wertschöpfungsketten zu integrieren.
  5. Optimierung globaler Netzwerke: Zukünftig wird sich die Logistik verstärkt der Gestaltung und dem Management von globalen Unternehmensnetzwerken widmen.