Die Berechnung der Abschreibungsquote wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur zur Beurteilung der Altersstruktur des Anlagevermögens und der Investitions- und Abschreibungspolitik des Unternehmens ergänzend empfohlen.
Die Abschreibungsquote stellt den Abschreibungsaufwand der Periode, gegebenenfalls unterteilt nach Bilanzposten, den historischen Anschaffungs- undHerstellungskosten am Perodenende gegenüber. Sie gibt die prozentuale Abschreibung des Anlagevermögens in der Betrachtungsperiode an und erlaubt Rückschlüsse auf die abschreibungsbedingte Minderung des Anlagevermögens sowie auf die Bildung oder Auflösung stiller Reserven.
Um eine fundierte Aussage zur abschreibungsbedingten Entwicklung stiller Reserven treffen zu können, ist allerdings eine detaillierte Analyse der Abschreibungspolitik erforderlich. Die hierfür erforderlichen Informationen stehen den externen Analysten normalerweise nicht zur Verfügung.
Die Höhe der planmäßigen Abschreibungen auf das abnutzbare Anlagevermögen in der Gewinn- und Verlustrechnung hängt maßgeblich von dem Abschreibungsvolumen, das aus Anschaffungs- oder Herstellungsvorgängen in das Anlagevermögen resultiert, den Abschreibungszeiträumen, die durch entsprechende Nutzungsdauern der einzelnen Anlagegüter festgesetzt werden sowie von der ausgewählten Abschreibungsmethode ab.
Darüber hinaus kann sowohl das abnutzbare als auch das nicht abnutzbare Anlagevermögen Gegenstand von außerplanmäßigen Abschreibungen sowie Zuschreibungen zur Korrektur von in vorangegangenen Perioden vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen sein.
Der Posten der Abschreibungen in der Gewinn- und Verlustrechnung korrespondiert mit der Entwicklung der Bilanzposten des Anlagevermögens, was durch die Formulierung entsprechender Interdependenzen im integrierten Planungsansatz berücksichtigt werden muss.
Berechnung der Abschreibungsquote
Die Bilanzkennzahl Abschreibungsquote bezeichnet im Gegensatz zur Abschreibungsaufwandsquote das Verhältnis von Abschreibungenzum Anlagevermögen. Daraus ergibt sich die folgende Formel.
Aus der Abschreibungsquote lassen sich Rückschlüsse auf die Nutzungsdauer beim Sachanlagevermögen ziehen.
Im Hinblick auf die Bedeutung und Wichtigkeit des Sachanlagevermögens wird vorwiegend die Abschreibungsquote für das gesamte Sachanlagevermögen berechnet. Ähnlich wie bei der Investitionsquote kann dabei alternativ zu den historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten auch der Buchwert des Sachanlagevermögens im Nenner der Berechnungsformel eingesetzt werden. Dies führt aber zu Verzerrungen bei der Entwicklung der Abschreibungsquote, sofern weitgehend abgeschriebene Vermögensgegenstände im Bestand sind.
Grundsätzlich kann nach den verschiedenen Methoden der Abschreibung unterschieden werden.
die (gleichbleibende) lineare Abschreibung mit jährlich gleichbleibender Abschreibungsquote,
die seltender vorkommende (steigende) progressive Abschreibung mit jährlich steigender Abschreibungsquote.
Innerhalb dieser grundlegenden Abschreibungsarten gibt es verschiedene Variationen, wie beispielsweise die digitale Abschreibung.
Bei ihr werden die Jahre der Nutzungsdauer zusammengezählt (z. B. bei fünf Jahren Nutzungsdauer 1 + 2 + 3 + 4 + 5 = 15) und diese Summe als Nenner für die Errechnung der Abschreibungsquote vorgenommen (also 1/15 + 2/15 + 3/15 + 4/15 + 5/15 = 15/15). Je nachdem, ob die Abschreibung nun degressiv oder progressiv erfolgen soll, kann die jährliche Abschreibung von 1/15 bis 5/15 gehen oder auch umgekehrt, jeweils gerechnet vom Anschaffungswert.
Interpretation der Abschreibungsquote
Eine hohe Abschreibungsquote lässt meist auf einen großen Reinvestitionsbedarf schließen. Andersherum lässt eine niedrige Abschreibungsquote vermuten, dass stille Reserven gebildet wurden.
Jene Unternehmen, die ihre Betriebs- und Geschäftsausstattung regelmäßig erneuern, haben naturgemäß eine höhere Abschreibungsquote als beispielsweise Produktionsstätten und Fabriken, die ihre Anlagen und Produktionsgebäude oftmals Jahrzehnte lang nutzen.
Beispiele
Beispiel 1:
Matthias möchte die Abschreibungsquote der „Tim Tischler AG“ berechnen. Aus dem Konzernabschluss holt er sich die relevanten Zahlen. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen des Geschäftsjahres betragen 12 Mio. €. Das gesamte Anlagevermögen hat in dem betrachteten Geschäftsjahr einen Buchwert von 144 Mio. €.
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