Welche Voraussetzungen müssen für die Anwendbarkeit des Kanban-Systems erfüllt sein?
Für die Anwendbarkeit des Kanban-Systems müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein:
Harmonisierung des Produktionsprogramms
Durch die Standardisierung von Teilen, Bildung von Teilefamilien und eine veränderte Absatzpolitik soll ein stetiger Teileverbrauch herbeigeführt werden. Hierdurch kann der Anteil repetitiver Tätigkeiten in der Produktion erhöht werden. Ziel ist es, kleinere Losgrößen als den Tagesbedarf zu fertigen. Bei Mengenvariationen wird die Auflagefrequenz geändert, nicht die Losgröße.
Materialflussorientierte Werkstattorganisation
Eine ablauforientierte Betriebsmittelgestaltung und -anordnung dient insbesondere der Unterstützung des Prinzips selbst steuernder Regelkreise. Es wird ein dem Fließprinzip angenähertes Layout angestrebt, bei dem die einzelnen Kapazitätsquerschnitte harmonisiert sind. Durch die Kapazitätsharmonisierung soll der Arbeitsrhythmus im gesamten Produktionsbereich angeglichen werden, sodass sich die Funktion der Pufferlager weitgehend auf den Ausgleich von Störungen beschränken lässt. Die bislang bedeutendste Lagerfunktion, nämlich einen Ausgleich unterschiedlicher Arbeitsgeschwindigkeiten und Arbeitstakte vorzunehmen, verliert fast völlig an Bedeutung.
Hohe Verfügbarkeit und geringe Umrüstzeiten der Betriebseinrichtungen
Um trotz geringer Umlaufbestände eine hohe Flexibilität der Produktion bei qualitativen und quantitativen Bedarfsänderungen gewährleisten zu können und die Konsequenzen größerer Störungen begrenzen zu können, müssen die Betriebsmittel eine hohe Verfügbarkeit aufweisen und sehr universell sein.
Niedrige Ausschussraten
Aufgrund der geringen Pufferbestände ist die ausschließliche Weitergabe von Teilen in den Kanban-Kreisläufen entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Systems.