Was versteht man unter der qualitativen Marktanalyse?
Neben diesen quantitativen Marktdaten gilt es, qualitative Marktinformationen zu erheben. Dabei ist vor allem das Verhalten der Kunden von Interesse. Folgende Fragen sollte ein Unternehmen dabei beantworten:
Wer bildet den Markt?
Insbesondere in Konsumgütermärkten besteht heutzutage die große Herausforderung für Unternehmen darin,
- ihre Kunden in Segmente mit in sich homogenen Kundentypen einzuteilen,
- deren Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen und
- in der Folge gezielt darauf einzugehen.
Was wird gekauft?
Bei der Frage nach dem Kaufobjekt, das diese spezielle Zielgruppe kauft, sind nicht nur die objektiven Merkmale, sondern vielmehr die subjektiven Nutzen relevant.
Warum wird gekauft?
Ein Kaufziel setzt ein Kaufmotiv (einen Beweggrund) voraus. Ein Anbieter, der das Kaufmotiv kennt, kann beispielsweise in der Marketingkommunikation besonders auf dieses Motiv anspielen.
Wer spielt mit im Kaufprozess?
Kaufbeeinflusser sind vielfältig: soziale Normen, kulturelle Eigenheiten, anerkannte Persönlichkeiten, Meinungsführer, persönliche Faktoren etc.
Wie wird gekauft?
Die Kaufprozesse sind insbesondere in der Investitionsgüterindustrie für die Anbieter von besonderem Interesse, weil meist viele Personen am Entscheidungsprozess in unterschiedlicher Form teilnehmen. Ferner geht es oft um größere Investitionssummen, dadurch hat es der Anbieter mit professionellen Einkäufern zu tun. Der Kaufprozess ist also sehr komplex, und der Anbieter tut gut daran, diesen Prozess zu kennen, um aktiv darauf einwirken zu können.
Wann wird gekauft?
Die Frage nach dem Kaufanlass ist wiederum von verschiedenen Faktoren abhängig:
- von der Möglichkeit, ähnliche Produkte miteinander zu vergleichen,
- von der Stärke des Motivs,
- vom Druck von außen.
Wo wird gekauft?
Schließlich spielt auch der Kaufort eine immer größere Rolle. Denke daran, wie bequem der moderne Konsument mittlerweile geworden ist oder wie viele Leistungen bereits heute zu Hause gekauft werden können (z. B. Musik per Internet, Pizza vom Kurier, Blumen via Fleurop).
Um in den gesättigten und hart umkämpften Märkten von heute überhaupt eine Überlebenschance zu haben, investieren vor allem große Unternehmen viel Geld, um ihre Zielkunden noch besser kennen zu lernen. Methoden dazu sind:
- Marktforschung in allen Facetten (z. B. Motivforschung, Verhaltensforschung),
- Data Warehouse bzw. Mining, das heißt die konsequente Nutzung und Interpretation von Daten jeglicher Art,
- Kundenclubs oder Kundenkarten.