Lösung
a) Die Diskussion in einer Regierungspartei über einen Einwanderungsstopp, über die Einführung sozialer Mindeststandards und über den Abbau bürokratischer Bauvorschriften gehört zur sozio-politischen Umweltsphäre. Eine eventuelle Ankurbelung des Wohnungsbaus wirkt sich vor allem im näheren ökonomischen Umfeld (in der Branche) aus.
b) Für das Bauunternehmen mit Sitz und Tätigkeitsfeld im Staat A und vielen ausländischen Bauarbeitern ergeben sich folgende strategisch relevante Informationen:
Einwanderungsstopp und soziale Mindeststandards hätten für das Unternehmen mit seinen niedrig bezahlten ausländischen Arbeitskräften Risiken zur Folge:
- ein Kostenrisiko wegen der eventuell drohenden gesetzlichen Verpflichtung zur besseren Bezahlung der ausländischen Arbeitskräfte,
- ein Personalbeschaffungsrisiko wegen des eventuell drohenden Einwanderungsstopps.
Die Absicht, bürokratische Bauvorschriften abzubauen, bedeutet grundsätzlich eine Chance für das Unternehmen. Wenn diese Maßnahme den Wohnungsbau tatrsächlich fördern würde, würden die Absatzchancen der Unternehmung zunehmen. Das möglicherweise zusätzlich erforderliche Personal müdste das Unternehmen zu angemessenen Vergütungen finden. Dies wiederum würde aber durch die Einführung sozialer Mindeststandards und durch den Einwanderungsstopp gefährdet.
c) Eine strategische Empfehlung wäre es zum Beispiel, durch politische Lobbyarbeit die Regierungspartei dahin gehend zu beeinflussen, die sozialen Mindeststandards und den Einwanderungsstopp nicht zu beschließen. Eine andere strategische Empfehlung könnten personalwirtschaftliche Aktivitäten sein (z.B. auf Voraus ausbilden, Bindung der Arbeitnehmer an dieses Unternehmen verstärken). In der Planungsphase bestehen immer mehrere alternative Strategieempfehlungen.