Welche steuerrechtlichen Voraussetzungen müssen für eine verdeckte Gewinnausschüttung erfüllt sein?
Was ist eine Vermögensminderung bzw. verhinderte Vermögensmehrung?
Eine Vermögensminderung liegt vor, wenn den getätigten Aufwendungen der Kapitalgesellschaft keine angemessene Gegenleistung gegenübersteht. Eine verhinderte Vermögensmehrung besteht, wenn die Kapitalgesellschaft auf ein angemessenes Entgelt für eine erbrachte Leistung verzichtet.
Eine Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung kann mit Hilfe einer fiktiven Steuerbilanz ermittelt werden. Der Unterschiedsbetrag stellt den Steuerbilanzgewinn als maßgebliche Bezugsgröße dar.
Wird einer Kapitalgesellschaft für ihre Leistung eine hinreichende Gegenleistung zugebilligt, die in einem zeitlichen und sachlichen Zusammenhang mit ihrer Leistung steht, ist die Vermögensminderung bzw. Vermögensmehrung überflüssig.
Wann ist eine verdeckte Gewinnausschüttung durch das Gesellschaftsverhältnis veranlasst?
Durch das Gesellschaftsverhältnis muss die Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung bestimmt sein. Dieser Fall wäre erfüllt, wenn ein Geschäftsleiter einem Nichtgesellschafter einen Vermögensvorteil zubilligen würde. Dies wird anhand des sogenannten Fremdvergleichs ermittelt. Die Gewohnheit einer Ausrichtung stellt dabei ein Beweis dafür dar, dass diese den Fremdvergleich übersteht. Üblicherweise erhält ein Gesellschafter für seine Geschäftsführungstätigkeit keine oder nur sehr geringe Festbezüge.
Wie wirkt sich eine Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung auf die Einkommenshöhe aus?
Die Voraussetzung, dass sich die Vermögensminderung bzw. die verhinderte Vermögensmehrung auf die Höhe des Einkommens auswirkt, wird durch folgende ersetzt: Die Zuwendung muss sich auf den Steuerbilanzgewinn (Unterschiedsbetrag) auswirken.
Die verdeckte Gewinnausschüttung dient dazu das zu versteuernde Einkommen im Hinblick auf den Gewinn zwischen Gesellschaft und Gesellschafter zu korrigieren. Zudem wird es möglich, die verdeckte Ausschüttung steuerfreier Einnahmen zu ändern.
Wie wird ein Zusammenhang mit einer offenen Ausschüttung verhindert?
Die Vermögensminderung bzw. die verhinderte Vermögensmehrung darf nicht in Zusammenhang mit einer offenen Ausschüttung stehen. Für die Annahme einer verdeckten Gewinnausschüttung darf die Vermögensminderung bzw. verhinderte Vermögensbildung nicht auf der Grundlage eines Beschlusses zur Gewinnverwendung erfolgen, der den gesellschaftsrechtlichen Anordnungen entspricht.
Wie erreicht ein Gesellschafter bei einer verdeckten Gewinnausschüttung eine Vorteilseignung?
Eine verdeckte Gewinnausschüttung auf Basis der Kapitalgesellschaft setzt grundsätzlich voraus, dass die Vermögensminderung bzw. verhinderte Vermögensmehrung beim Gesellschafter einen Beteiligungsertrag erzeugen kann. Auf dieser Ebene ist ein Zufluss beim Gesellschafter entbehrlich.
Welche Besonderheiten sind beim beherrschenden Gesellschafter zu beachten?
Liegt der Leistung eine privatrechtlich wirksame Vereinbarung zugrunde, repräsentiert die Leistung einer Kapitalgesellschaft an einen beherrschenden Gesellschafter keine verdeckte Gewinnausschüttung,
- die im Voraus getroffen wurde,
- klar und eindeutig formuliert ist und
- tatsächlich durchgeführt wurde.