Die Verrechnungssatzkalkulation ist eine von vier gängigen Kalkulationsmethoden aus der Kostenträgerrechnung. Die drei anderen Methoden sind die Divisionskalkulation, die Äquivalenzziffernkalkulation und die Zuschlagskalkulation. Angewandt wird die Verrechnungssatzkalkulation, wenn mit den genutzten Ressourcen in einem Leistungserstellungsprozess unterschiedliche Leistungen im zeitlichen Ablauf erbracht werden. Dies ist vor allem bei der Sortenfertigung der Fall.
Beispielsweise kann man sich eine Bäckerei vorstellen, die im ersten Schritt Laugenstangen herstellt. Im zweiten Schritt werden die Laugenstangen entweder mit Käse überbacken, mit Schinken überbacken oder gar nicht überbacken. Für die zwei Prozesse fallen unterschiedliche Kosten an die mithilfe der Verrechnungssatzkalkulation auf die Kostenträger (die Laugenstangen) verrechnet werden müssen.
Kalkulation mithilfe der Verrechnungssatzkalkulation
Die Berechnung des Kostensatzes bei Verwendung der Verrechnungssatzkalkulation ist nicht besonders anspruchsvoll. Zunächst müssen wir Gemeinkosten, die einem Prozess zugerechnet werden können, kennen. Der Prozess könnte beispielsweise die Überbackung von Laugenstangen mit Käse oder Schinken sein, die Gemeinkosten dafür zum Beispiel 20.000 €.
Um den Kostensatz zu ermitteln, teilen wir die Gemeinkosten durch die Gesamtzeit, die zur Bewältigung des Prozesses benötigt wird. So könnte die Überbackung von einer bestimmten Menge Laugenstangen insgesamt beispielsweise 1.000 Minuten dauern. Davon entfallen zum Beispiel 700 Minuten auf die Überbackung mit Schinken und 300 auf die Überbackung mit Käse. Haben wir den Kostensatz ermittelt, können wir die Kosten mithilfe des entsprechenden Zeitverbrauchs anteilsmäßig auf die Kostenträger verrechnen.
Aus den vorangegangen Überlegungen ergibt sich die Formel. Diese ist allgemein formuliert. In der Realität handelt es sich bei dem Prozess meist um einen Fertigungsprozess, der mithilfe einer Maschine ausgeführt wird. Um den Kostensatz zu ermitteln brauchen wir in den meisten Fällen also die Gemeinkosten, die für die Fertigung anfallen und die Zeit, welche die Maschine für die Fertigung benötigt.
Kritische Beurteilung der Verrechnungssatzkalkulation
Die Verrechnungssatzkalkulation ist vor allem sinnvoll, wenn die Gemeinkosten (z.B Kosten des Einsatzes der Maschinen) einen hohen Anteil der Gesamtkosten ausmachen. Wenn der Herstellungsprozess darüber hinaus so standardisiert wie möglich abläuft (z.B Maschine benötigt immer bestimmte Zeit für Herstellung), ist die Verrechnungssatzkalkulation sehr gut geeignet.
Damit die Verrechnungssatzkalkulation angewandt werden kann, ist es notwendig, dass der Herstellungsprozess so detailliert wie möglich erfasst wird. Es muss beispielsweise ganz klar sein wie viel Zeit die Produktion einer Leistungseinheit in der dafür vorgesehenen Maschine in Anspruch nimmt. In den meisten Unternehmen ist dies jedoch selbstverständlich.
Natürlich wird es in den meisten Unternehmen mehr als einen Prozess geben, der erfasst werden muss. Dementsprechend müssen auch mehrere unterschiedliche Verrechnungssätze gebildet werden. Der Aufwand hierfür kann je nach Anzahl der Prozesse ziemlich hoch sein. Hinzu kommt, dass bei der Verrechnungssatzkalkulation keine Einzelkosten betrachtet werden. Diese müssen später dazu addiert werden, was in weiterem Aufwand resultiert.
Vor allem in Bezug auf den Einsatz von Maschinen bzw. als Maschinenstundensatzrechnung ist die Verrechnungssatzkalkulation weit verbreitet.
Beispiele zur Verrechnungssatzkalkulation
Beispiel 1:
Eine große Bäckerei stellt in einem ersten Prozess Laugenstangen her und überbackt diese in einem zweiten Prozess entweder mit Käse oder mit Schinken. Für den Herstellungsprozess fallen Gemeinkosten in Höhe von 10.000 € an. Für die Überbackung fallen Gemeinkosten in Höhe von 20.000 € an. Insgesamt werden 10.000 Laugenstangen hergestellt. Davon werden 6.000 mit Käse und 4.000 mit Schinken überbacken. Die Herstellung einer Laugenstange dauert 5 Minuten. Das Überbacken mit Käse dauert 1 Minute und das Überbacken mit Schinken 2 Minuten.
Der Controller der Bäckerei möchte die Kostensätze für die Herstellungund das Überbacken korrekt ermitteln und den Kostenträgern die anfallenden Gemeinkosten anteilsmäßig zuordnen.
Im ersten Schritt ermitteln wir die Kostensätze für Herstellung und Überbacken. Dazu berechnen wir zuerst die Zeit, die für den gesamten jeweiligen Prozess benötigt wird. Anschließend teilen wir die gesamten Gemeinkosten durch das zuvor errechnete Ergebnis, um den Kostensatz zu erhalten.
Laugenstange mit Käse
Laugenstange mit Schinken
Herstellung
0.2 €/Minute * 5 Minuten = 1 €/Stück
0,2 €/Minute * 5 Minuten = 1 €/Stück
Überbacken
1 €/Minute * 1 Minute = 1 €/Stück
1 €/Minute * 2 Minuten = 2 €/Stück
Gemeinkosten
2 €/Stück
3 €/Stück
Im zweiten Schritt ordnen wir die Gesamtkosten mithilfe der Kostensätze den Laugenstangen zu. Dies erfolgt je nach zeitlicher Inanspruchnahme der Maschine beim jeweiligen Prozess. Wie wir sehen, hätten wir uns die Verrechnungssatzkalkulation für die Herstellung sparen können, da wir vorher bereits wussten, dass die 10.000 Laugenstangen alle 5 Minuten in der Herstellung brauchen und dafür Kosten in Höhe von 10.000 € anfallen. Beim Prozess des Überbacken war die Verrechnungssatzkalkulation allerdings notwendig.
Die Gemeinkosten sind nun also je nach Inanspruchnahme der Maschinen auf die Kostenträger verteilt — der Controller hat sein Ziel nun also erreicht. Um die Gesamtkosten pro Stück auszurechnen, müsste der Controller noch die Materialeinzelkosten hinzu addieren. Darüber wurde in diesem Beispiel allerdings keine Angaben gemacht.
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