Was ist das Grundkonzept des DPR-Modells?
Das Deutsche Handelsinstitut (DHI) ging bei der Modellerstellung in zwei Phasen, der Erhebungs- und der Entwicklungsphase, vor.
Zunächst wurden in der Erhebungsphase die Distributionskosten im Groß- und Einzelhandel näher analysiert. Den teilnehmenden Unternehmen wurden zwecks Beurteilung der eigenen Wettbewerbsposition bei der Gestaltung der Distributionsprozesse die ermittelten Werte zur Verfügung gestellt. Daher führte bereits die Erhebungsphase zu einer stärkeren Kostensensibilisierung und wurde überdies zu einer Art Benchmarking für die Distributionsprozesse.
Im Anschluss an die Erhebungsphase wurde ab 1988 in der Entwicklungsphase damit begonnen, die gewonnenen Daten sehr genau sehr genau zu analysieren und eine EDV-technische Umsetzung zu entwickeln. Da sich die Handelsspanne sehr einfach entwickeln ließ, stellte vor allem die Identifizierung der Direkten-Produkt-Kosten den wichtigsten Entwicklungsschritt dar. Zu diesem Zweck sind innerhalb des Modells fünf Stufen vorgesehen.
- Stufe 1: Prozessidentifikation
- Stufe 2: Prozesskostenermittlung
- Stufe 3: Kosteneinflussanalyse (Handelsbasisdaten)
- Stufe 4: Artikelbezogene Mengenanalyse
- Stufe 5: DKP- und DKR-Berechnung
Die Direkten Produkt-Kosten lassen sich als sogenannte Handlungskosten interpretieren. Zu ihrer Ermittlung sind zunächst die wichtigsten Distributions- bzw. Handlungsprozesse zu identifizieren (Stufe 1). Anschließend werden diesen Prozessen möglichst verursachungsgerecht die entstehenden Personal-, Raum-, Geräte-, Einrichtungs- und Kapitalkosten zugeordnet (Stufe 2).
In den nächsten beiden Stufen 3 und 4 werden prozessspezifische Kosteneinflussgrößen (cost driver) bestimmt und artikelspezifische Informationen ermittelt, anhand derer dann ein Mengengerüst zur Bestimmung der Direkten Produkt-Kosten (DPK) vorliegt. In Stufe 5 erfolgt schließlich die Ermittlung der DPK und daran anschließend der DPR.