Was ist die Handelsspanne?
Die Handelsspanne ist die Differenz zwischen Verkaufs- und Einstandswerten der von einem Handelsbetrieb umgesetzten Waren. Sie ist das Entgelt für die Handelsleistung.
Dabei wird diese Größe in unterschiedlicher Weise differenziert. Sie kann sich als Betriebshandelsspanne auf den Gesamtumsatz beziehen, als Warengruppenspanne auf den Umsatz einer Warengruppe oder als Stückspanne auf das einzelne Stück eines Artikels, wobei sie sich in diesem Fall als Differenz zwischen dessen Einstandspreis und (Netto-)Verkaufspreis darstellt.
So wie die Vorsteuer als nicht aktivierungsfähiger Posten nicht in den Einstandspreis eingeht, wird die Mehrwertsteuer – ihres fehlenden Kostencharakters wegen – weder in den Handlungskosten ausgewiesen noch als Bestandteil des daher netto in die Berechnung der Handelsspanne eingehenden Verkaufspreises angesehen.
Aus Sicht eines Handelsbetriebes kann der Einstandspreis einer Ware als durchlaufender Posten gesehen werden, der zuerst einmal über den Verkaufspreis wieder hereingeholt werden muss. Ausschlaggebend für den Erfolg der handelsbetrieblichen Tätigkeit ist erst der darüber hinausgehende Teil des (Netto-)Verkaufspreises als vom Markt gewährtes Entgelt für die Handelsleistung. Dieses Entgelt, also die Handelsspanne als Differenz zwischen Einstands- und Verkaufswerten der gehandelten Waren, versucht jedes Handelsunternehmen so zu dimensionieren, dass es über die Erstattung der Handlungskosten hinausgeht und einen Gewinn einbezieht.
Aus diesem Grund wird die Spanne sehr häufig als Prozentwert vom Verkaufs- oder Einstandspreis ausgewiesen. Man spricht dann von von Relativ– oder Prozentspannen und bezeichnet häufig nur die in einem Prozentsatz vom Verkaufswert ausgedrückte Abschlagspanne als Handelsspanne, die als Prozentsatz vom Einstandspreis angegebene Aufschlagspanne dagegen als Kalkulationsaufschlag.