Was ist Mass Customization?
Obwohl die die Mass Customization (kundenindividuelle Massenproduktion) als digitales Geschäftsmodell auf einem modularen Baukastensystem aufbaut, stellt diese Strategie ein neues Paradigma dar. Intensive Anstrengungen in diese Richtung wurden insbesondere in der Textil- und Schuhindustrie unternommen.
Das Konzept ist aber ebenfalls bedeutsam für andere hochwertige Gebrauchsgüter (z. B. Personal Computer, Autos) sowie für Dienstleistungsindustrien. Das Konzept geht aber über den hier diskutierten Bereich der Produktion hinaus und impliziert eine spezifische Marketingstrategie – die sogenannte Mass Customization.
Die zentrale Neuerung besteht hierbei darin, dass im Vertriebsprozess trotz der Ansprache eines breiten Massenmarktes eine direkte Kundenbeziehung („one-to-one-relationship“) aufgebaut wird und die Leistungserbringung trotz massenhafter und entsprechend kosteneffizienter Produktion jeweils nur durch einen individuellen Kundenauftrag ausgelöst („build-to-order“) wird.
Hierbei werden zahlreiche Daten über den einzelnen Kunden gewonnen, die Grundlagen eines entsprechend individualisierten Marketingansatzes sein können und zu einer verstärkten Kundenbindung beitragen können.
Möglich wird diese Entwicklung durch die durchgängige digitale Kommunikation und Steuerung über den gesamten Wertschöpfungsprozess hinweg. Insbesondere ist Realisierung einer direkten one-to-one-Kundenbeziehung durch die elektronischen Medien wesentlich preisgünstiger geworden.
In der Entwicklung ist nunmehr eine neue Form der Standardisierung gefordert, die vornehmlich auch standardisierte Individualisierungsprozesse beinhalten muss. Die Entwicklungsaufgabe muss sich dementsprechend immer gleichzeitig auf das Produkt und den Produktionsprozess richten sowie darüber hinaus auf den Vermarktungsprozess.