Was ist das SOR-Modell?
Das SOR-Modell ist ein Modell zur Erklärung einfacher menschlicher Verhaltensmuster. Gemäß dem Modell erfolgt die Reizverarbeitung folgendermaßen:
- Im Alltag treffen kontrollierte und unkontrollierte Stimuli auf den menschlichen Organismus bzw. das menschliche Gehirn.
- Dort werden diese mithilfe verschiedener intervenierender Variablen verarbeitet. Intervenierende Variablen sind die aktiven und kognitiven Prozesse, die zwischen Reiz und Reaktion vermitteln.
- Infolgedessen kommt es zu einer Reaktion. In den Wirtschaftswissenschaften ist diese Reaktion meist die Kaufentscheidung.
Mithilfe des SOR-Modells versucht man im Rahmen der Wirtschaftswissenschaften i. d. R. das Kaufverhalten bzw. Kundenverhalten zu erfassen. Die Erklärung des Kaufverhaltens ist insbesondere für Unternehmen relevant.
Das SOR-Modell lässt sich dem verhaltenswissenschaftlichen Ansatz der Marketingtheorie zuordnen. Dieser hat vor allem in den letzten Jahren dank des technologischen Fortschritts enorm an Bedeutung gewonnen.
So lässt sich beispielsweise mithilfe des Methodenspektrums der Consumer Neuroscience (z. B. fMRT, fNIRS) das menschliche Gehirn in bestimmten Entscheidungssituationen direkt beobachten, wodurch eine enorme Verbesserung der Varianzaufklärung menschlichen Verhaltens erzielt werden kann.
Wie jede modellhafte Darstellung ist auch das SOR-Modell stark vereinfacht. Insgesamt ist menschliches Lernen und Verhalten natürlich viel komplexer und lässt sich nicht durch ein Modell erfassen.