Was ist die Innovationsstrategie?
Die Innovationsstrategie gehört zu den technologieorientierten Wettbewerbsstrategien. Sie verlangt Entscheidungen in zweierlei Hinsicht:
- Einerseits muss das Verhältnis zwischen Produkt- und Prozessinnovationen eines Unternehmens festgelegt werden.
- Andererseits müssen Entscheidungen über die zeitlichen Abstände der Anpassung von Modellen an neue Technologie- und Marktentwicklungen – also Entscheidungen über den Produkterneuerungszyklus – getroffen werden.
Ein entsprechendes Technologie-Management ermöglicht es einem Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb erfolgversprechendste technologische Position einzunehmen. Wettbewerbsentscheidende Faktoren sind hier:
- der Standardisierungsgrad eines Produktes,
- der Grad der Marktabdeckung und
- das Timing des Markteintritts.
Das Timing des Markteintritts hängt mit der allgemeinen Innovationsorientierung des Unternehmens zusammen. Will das Unternehmen als technologischer Führer auftreten, also als erster eine bestimmte Technik in den Markt einführen? Oder will es den Wettbewerbern den ersten Schritt überlassen und sich als technologischen Folger verstehen? Die Entscheidung über diese Frage hängt in besonderem Maße vom unternehmerischen Ressourcenpotential, von der Stellung des Qualitätsziels innerhalb der Unternehmensziele, von der Risikobereitschaft, der Marktsituation und anderen Faktoren ab.
Stellt man sich diese drei Faktoren (Standardisierungsgrad, Marktabdeckungsgrad und Timing des Markteintritts) als Dimensionen technologischer Wettbewerbsstrategien in jeweils zwei Ausprägungen vor, ergibt deren Kombination acht technologieorientierte, wettbewerbsstrategische Optionen. Jede der acht strategischen Optionen ist mit bestimmten Chancen und Risiken behaftet. Im nächsten Abschnitt sollen die drei Dimensionen in ihren jeweiligen Ausprägungen genauer beleuchtet werden.