Was sind situative Bestimmungsfaktoren der Markteintrittsstrategie?
Die Auswahl einer Markteintrittsstrategie hängt von verschiedenen situativen Rahmenbedingungen ab, die sich in unternehmensinterne und -externe Einflussgrößen unterteilen lassen.
Zu den externen Einflussgrößen zählen insbesondere
- rechtliche Beschränkungen: Import- bzw. Exportbeschränkungen, Subventionen, Zölle und Steuern, Beteiligungsvorschriften, Verfügbarkeit von Kooperationspartnern;
- Vorteilhaftigkeitsfaktoren: Marktpotenzial, Wettbewerbsintensität, Faktorkosten, Ländereigenarten.
Auch innerhalb des Unternehmens existieren einige interne Faktoren, die die Auswahlmöglichkeiten von Markteintrittsstrategien begrenzen. Das sind in der Regel Normensysteme und Aspekte der Internationalisierungsphilosophie des Unternehmens wie die Beschränkung auf Mehrheitsbeteiligungen und die Beschränkung auf ausschließlich stark kontrollierte Auslandsaktivitäten.
Es gibt aber auch Vorteilhaftigkeitsfaktoren innerhalb des Unternehmens, wie:
- Kosteneffekte,
- Zeitvorteile,
- Kontrollierbarkeit,
- Interpretationsfähigkeit,
- Art der Produkte (vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 132).
Schließlich sieht sich ein international tätiges Unternehmen auch einer Reihe von Markteintrittsbarrieren gegenübergestellt. Diese können institutioneller Art oder auch verhaltensbedingt sein (vgl. Meffert/Bolz 1994, S. 133).
Institutionelle Markteintrittsbarrieren
- tarifäre Barrieren: Mengenzoll, Wertzoll;
- nicht tarifäre Barrieren: Importquoten, MIndest-/Höchstpreise, Devisen-/Kapitalverkehrsbeschränkungen, Local-Content-Vorschriften, Normen und Standards, Selbstbeschränkungen.
Verhaltensbedingte Markteintrittsbarrieren
- marktseitige Barrieren: faktisches Nachfrageverhalten, Sprache, Distributionssysteme, administrative Hemmnisse;
- unternehmensseitige Barrieren: Informationsverfügbarkeit, psychische Barrieren des Managers.
Ein international tätiges Unternehmen muss seinen Einstieg in den Auslandsmarkt hinsichtlich des Ausmaßes der angestrebten Internationalisierung und des Zeitpunktes für den Markteintritt gründlich durchdenken und dabei vielfältige Barrieren und Erschwernisse berücksichtigen und einkalkulieren.