Was ist normatives Management?
Normatives Management befasst sich mit den grundsätzlichen Zielen, Normen, Werten, Prinzipien und Spielregeln, die die Lebens- und Entwicklungsfähigkeit eines Unternehmens sicherstellen sollen.
Das normative Management sucht eine Antwort auf die folgenden grundsätzlichen unternehmerischen Fragen:
- Welche Werte sollen erwirtschaftet werden (Qualität)?
- Für wen sollen diese Werte erwirtschaftet werden (Verteilung)?
- Wer entscheidet über die Wertschöpfungsziele (Legitimation)?
Normatives Management legt das wirtschaftsethische Gewissen eines Unternehmens fest. Normative Empfehlungen und Leistungen müssen ihre Begründung in der Wirtschaftsethik finden.
Normatives Management hat begründenden Charakter und soll das unternehmerische Handeln rechtfertigen gegenüber den Anspruchsgruppen bzw. Stakeholdern eines Unternehmens.
Normatives Management setzt bei dem Begriff Verantwortung an. Verantwortung übernehmen heißt Rede und Antwort stehen für die eigenen Handlungen bzw. Werte. Dabei muss ein Unternehmen auch die Frage beantworten, wem gegenüber es sein Handeln verantworten muss.
Unternehmen sind heute öffentlich hervorgehoben. Sie sind quasi-öffentliche Einrichtungen, denn durch ihr Handeln tangieren sie öffentliche Interessen, werden aber auch umgekehrt durch Handlungen der Öffentlichkeit betroffen. Dies schafft auch für Unternehmen Begründungs- und Legitimationszwecke gegenüber den Anspruchsgruppen. Genau diese Begründungen soll das normative Management liefern.
Vereinfacht formuliert, findet der ethische Anspruch, denen sich die handelnden Personen und das Unternehmen insgesamt verpflichtet fühlen, in den Werten und Normen seinen Ausdruck. Werte und Normen können sich durchaus mit der Zeit verändern.