Was ist Prozessmanagement?

Prozessmanagement bedeutet die konsequente Ausrichtung der Geschäftsprozesse eines Unternehmens unter Kosten- und Nutzengesichtspunkten.

ProzessmanagementDie Schwerpunktaufgabe ist die Analyse der zentralen Geschäftsprozesse oder besser der kritischen Kernprozesse unter Kosten- und Nutzengesichtspunkten aus der Sicht des Kunden. Die dabei gewonnenen Informationen dienen als Basis für die Restrukturierung der Prozesse und der Steuerung des Unternehmens.

Das Ziel besteht damit in einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit aller Unternehmensprozesse und der Optimierung der Steuerbarkeit der Unternehmensfunktionen auf die Kundenzielgruppen hin.

Was sind Ansatzpunkte des Prozessmanagements?

Die Ansatzpunkte des Prozessmanagements sind die drei Faktoren

  • Qualität,
  • Kosten,
  • Zeit.

Ausgehend von diesen Ansatzpunkten liegen die unterschiedlichen Ausprägungen des Prozessmanagements im

Das Qualitätsmanagement bedeutet die Ausrichtung des gesamten Unternehmens nach einheitlichen Qualitätsstandards, mit der Zielsetzung über Qualitätsdifferenzierung Kundenvorteile zu erarbeiten.

Qualitätsmanagement geht über die heutigen bekannten Zertifizierungen gemäß ISO-Norm hinaus: Es ist eine Grundhaltung im Unternehmen, kundenorientiert Qualitätsführerschaft zu erzielen.

Konsequentes Qualitätsmanagement führt nicht nur zu besseren Kundenleistungen, sondern auch zu niedrigeren Kosten.

Im Rahmen des Prozesskostenmanagements liegen die Aufgaben in der

  • Ermittlung der Kosten der betrieblichen Aktivitäten als Grundlage der permanenten Überwachung und Verbesserung der Organisationsabläufe,
  • sowie die möglichst verursachungsgerechte Verrechnung von Gemeinkosten.

Zeitmanagement bedeutet das konsequente Verbessern in der Überwindung von Zeitkonstanten. Diese Verbesserung findet sowohl bei einzelnen Arbeitsprozessen statt, als auch in der Verbesserung und Verkürzung der Entscheidungen im Management.

Zeitmanagement bedeutet mehr Dynamik und Fokussierung auf die strategischen Grundsatzfragen, mit der Zielsetzung, den strategischen Erfolgsfaktor Zeit besser zu beherrschen.

Wie ist die Vorgehensweise des Prozessmanagements?

Die Vorgehensweise für alle drei Ausprägungen des Prozessmanagements lässt sich vereinfacht, wie folgt darstellen:

  • Bestimmung der innerbetrieblichen Prozesse,
  • Auswahl geeigneter Prozess-/Qualitäts-/Zeitgrößen,
  • Ermittlung des Zeitbedarfs für die Bearbeitung der einzelnen Prozesselemente,
  • Ermittlung der Prozessmengen,
  • Ermittlung der Prozessstückkosten auf Basis der Ist-Arbeitsabläufe,
  • Analyse der gewonnenen Informationen,
  • zielgerichtete Umsetzung der Erkenntnisse.

Sofern das Prozessmanagement in seinen unterschiedlichen Ausprägungen mit Erkenntnissen des Benchmarking verbunden wird, entsteht gleichzeitig eine stärkere Ausrichtung der Einzelaktivitäten auf den Vergleich mit dem Klassenbesten„.

Das Benchmarking erhöht gerade im Prozessmanagement die Orientierung der Leistungsfokussierung auf extern gesetzte Messlatten.

Das Wichtigste zum Prozessmanagement in Kürze

Die zentralen Ergebnisse des Prozessmanagements sind die konsequente Ausrichtung der Kernaktivitäten eines Unternehmens an den Kundenbedürfnissen.

Es ist ein umfassender Ansatz, um Rationalisierungspotenziale, insbesondere in den indirekten Leistungsbereichen, aufzuspüren und zu nutzen. Das Prozessmanagement bildet die Grundlage für eine verursachungsgerechte Gemeinkostenverrechnung als Basis von Produktkalkulationen.

Das Prozessmanagement ist aber mehr als Gemeinkostenwertanalyse oder Zero-Base Budgeting – schon allein deshalb, weil es sich nicht um ein einmaliges Projekt, sondern um ein permanent anzuwendendes Instrument handelt.

Es ist eine grundlegende Neuausrichtung des Unternehmens und seiner kritischen Kernprozesse mit der Zielsetzung der Qualitätsführerschaft, der Kostenführerschaft, der Zeitführerschaft und der Führerschaft in der Beherrschung kritischer Unternehmensprozesse.

Aufgaben

  1. Welche Faktoren sind die Ansatzpunkte des Prozessmanagements?

Die Ansatzpunkte des Prozessmanagements sind die drei Faktoren Qualität, Kosten und Zeit.

Literaturhinweise

  1. Knuppertz, T./Ahlrichs, F. (2022): Prozessmanagement und Agilität, Unternehmen in einem dynamischen Umfeld erfolgreich führen, 1. Auflage, Verlag Haufe, Freiburg 2022.