Die Rentabilitätsrechnung (auch Renditevergleichsrechnung genannt) ist ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung. Das Entscheidungskriterium bei der Rentabilitätsrechnung ist die (periodische) Rentabilität eines Investitionsprojekts. Die Rentabilität gibt die Verzinsung des in dem Projekt gebundenen Kapital an. Generell unterscheidet man zwischen der Gesamtkapitalrentabilität und der Eigenkapitalrentabilität.
Werden mehrere Investitionsprojekte im Rahmen der Rentabilitätsrechnung miteinander verglichen, so wird stets das Projekt mit der höchsten Rentabilität gewählt.
Voraussetzungen zur Durchführung einer Rentabilitätsrechnung
Um die Rentabilitätsrechnung vernünftig zum Vergleich verschiedener Investitionenüber mehrere Perioden einsetzen zu können, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Wird nur eine einzige Periode betrachtet oder ein Durchschnittswert über die Perioden, müssen die Voraussetzungen nicht erfüllt sein.
Alle Investitionsprojekte müssen
identische Nutzungsdauern und Kapitaleinsätze,
konstante Gewinne über alle Perioden,
und konstante Kosten über alle Perioden haben.
Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt reicht eine Rentabilitätsrechnung allein nicht aus, um die Vorteilhaftigkeit einer Investition zu beurteilen.
Manch einer könnte sagen, dass die Rendite eines Projekts unabhängig vom Kapitaleinsatz bestimmt werden kann — warum ist ein identischer Kapitaleinsatz aller Projekte also eine Voraussetzung der Rentabilitätsrechnung? Um euch dies klar zu machen, haben wir ein kurzes Beispiel vorbereitet.
Angenommen einem Unternehmen stehen 10 Mio. € für eine Investition zur Verfügung. Es stehen zwei Projekte zur Auswahl — für das erste müssen die vollen 10 Mio. € investiert werden, für das zweite lediglich 4 Mio. €. Nun könnte man hergehen und die Rendite der Projekte über die kommenden Perioden vergleichen. So könnte beispielsweise das zweite Projekt über 5 Jahre eine durchschnittliche Rendite von 15 % erwirtschaften, das erste lediglich eine Rendite von 10 % — das zweite Projekt ist also in jedem Fall besser, oder?
Hier liegt der Irrtum. Das Problem ist, dass beim zweiten Projekt nur 4 Mio. € investiert werden. Was macht das Unternehmen also mit den übrigen 6 Mio. €? Beispielsweise könnten die übrigen 6 Mio. € am Kapitalmarkt zu einer Rendite von 17 % angelegt werden. Nun könnte man die Projekte wieder vergleichen — dies ist allerdings keine Rentabilitätsrechnung mehr. Ein solcher Vergleich fällt in das Gebiet der dynamischen Investitionsrechnung. Die Rentabilitätsrechnung ist allerdings ein statisches Verfahren.
Kritische Würdigung der Rentabilitätsrechnung
In diesem Abschnitt möchten wir uns kurz mit der Frage beschäftigen inwieweit die Rentabilitätsrechnung in der Praxis angewandt wird.
Aufgrund ihrer eingeschränkten Anwendbarkeit, wird die Rentabilitätsrechnung in der Praxis sehr selten allein zur Bewertung von Investitionen genutzt. Viel mehr nimmt sie eine ergänzende Rolle ein. So wird üblicherweise mithilfe der Rentabilitätsrechnung eine grobe Vorstrukturierung vorgenommen — anschließend wird entschieden, ob ein statisches Verfahren reicht oder ob ein Verfahren aus der dynamischen Investitionsrechnung genutzt wird.
Lediglich für relativ unwichtige Investitionen von geringem Wert kann die Investitionsrechnung als alleiniges Kriterium dienen.
Beispiele
In den Beispielen betrachten wir lediglich eine Periode und lassen die Problematik der alternativen Kapitalanlage außer Acht, um die Rentabilitätsrechnung als Verfahren der statischen Investitionsrechnung vernünftig nutzen zu können.
Beispiel 1:
Ein Unternehmen möchte seine Produktionskapazitäten erweitern. Hierzu stehen zwei mögliche Maschinen zur Verfügung, deren voraussichtliche Anschaffungskosten und Zahlungsströme für das erste Jahr wie folgt aussehen.
Maschine 1: Anschaffungskosten = 200.000 €, Gewinn im ersten Jahr durch Maschine = 32.000 €
Maschine 2: Anschaffungskosten = 700.000 €, Gewinn im ersten Jahr durch Maschine = 84.000 €
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