Wie erfolgt der Einsatz des Instrumentariums des Handelsmarketing?
Der Einsatz des Marketinginstrumentariums durch Handelsbetriebe erfolgt, nachdem konstitutive, akquisitorisch vielfältig bedeutsame Entscheidungen gefallen sind. Dazu zählen die Entscheidung, ob ein Unternehmen im Groß-, Einzel- oder Außenhandel tätig sein soll und weiterhin die Entscheidungen über die Branche, den Warenkreis und die Art, wie das Warenangebot erfolgen soll – in Fremd- oder Selbstbedienung, in Automaten oder mittels Katalogen. Von ganz besonderer Wichtigkeit ist für die Handelsbetriebe mit Publikumsverkehr der Standort (stationärer/ambulanter Handel). Diese Entscheidungen werden hier nicht zu den Instrumenten des Handelsmarketing gezählt.
Die marktstrategische Zielsetzung, durch Gestaltung der Beschaffungs- und Absatzmärkte Wettbewerbsvorteile zu erreichen, wird durch den Einsatz des Instrumentariums des Handelsmarketing erreicht. Dabei ist zwischen Instrumenten der Informationsgewinnung und Instrumenten zur Marktgestaltung zu unterscheiden. Voraussetzung für alle marketingpolitischen Entscheidungen ist eine ausreichende Informationsbasis, insbesondere über das Einkaufsverhalten der potentiellen Kunden.
Eine angemessene Informationsbasis kann durch Marketingforschung geschaffen werden, insb. durch die Instrumente der Beschaffungs- und Absatzforschung, deren methodischer Einsatz sich prinzipiell nicht von den anderweitig üblichen Nutzungsmöglichkeiten unterscheidet.
Aufgrund handelsspezifischer Bedürfnisse wurden lediglich einige Methoden besonders ausgebaut, so z. B. die Standortforschung bei der Gründung von Handelsbetrieben oder zur Bestimmung von Einzugsgebieten bei Abgrenzung des relevanten Marktes, die Kundenlaufstudien zur Festlegung innerbetrieblicher Standorte, das Multi-Moment-Verfahren zur Verbesserung der Personaleinsatzplanung sowie die Imageanalyse, um die Positionierung innerhalb eines regionalen Wettbewerbsumfeldes steuern zu können.
Ferner gibt es spezifische Verfahren des Handelscontrolling und Betriebsvergleichs.