Wie wird eine Aktiengesellschaft gegründet?
Eine Aktiengesellschaft kann durch Umwandlung oder durch Neugründung ins Leben gerufen werden.
Umwandlung
Eine Besonderheit der AG ist, dass sie in der Praxis viel häufiger durch Umwandlung als durch Neugründung entsteht. Das liegt vor allem daran, dass man für sie ein vergleichsweise hohes Grundkapital aufbringen muss (50.000 €), welches Gesellschaftern im Anfangsstadium ihrer Tätigkeit häufig noch nicht zur Verfügung steht.
So passiert es oft, dass zunächst eine GmbH gegründet wird, die bei wirtschaftlichem Erfolg später in eine AG umgewandelt wird. Die Umwandlung hat den schlichten Vorteil, dass die GmbH nicht zunächst beendet und die AG neu gegründet werden muss, sondern dass alles in einem Akt geschieht. Wie das genau funktioniert, ist im Umwandlungsgesetz (UmwG) geregelt.
Neugründung
Im Falle dessen, dass direkt mit der AG begonnen werden soll, muss diese neu gegründet werden. Hierbei besonders ist, dass eine AG nur mittels einer AG-Satzung rechtskräftig gegründet werden kann (vgl. § 28 AktG). Bei der Satzung handelt es sich um eine Form eines Gesellschaftsvertrages. Besonders ist ferner, dass es hier Formvorschriften gibt: Die Satzung muss schriftlich verfasst und notariell beurkundet werden. Außerdem muss ihr Inhalt sich strikt am Gesetz orientieren (vgl. § 23 AktG). Abweichungen sind nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt.
Jeder der sich an der AG beteiligen möchte, muss eine Einlage in Geld oder in Form einer Sacheinlage (sehr selten) leisten. Dafür erhalten die Beteiligten dann Aktien. Man nennt sie daher auch Aktionäre.
Richtig und endgültig gegründet ist die AG aber erst dann, wenn sie nach den vorigen Schritten letztlich ins Handelsregister eingetragen worden ist (vgl. § 41 AktG).
Organe der AG
Damit ein reibungsloser interner Ablauf gewährleistet ist, muss die AG über drei Organe verfügen: die Hauptversammlung, den Vorstand und den Aufsichtsrat. Essentiell ist, dass Vorstand und Aufsichtsrat strikt getrennt sind.
Du siehst also: Der Gesetzgeber setzt relativ hohe (formale) Anforderungen an die AG. Das liegt daran, dass sie meist nur große Unternehmen nutzen und viel Kapital in ihr steckt. Das wirtschaftliche Risiko ist bei ihr besonders hoch.