Was ist die dynamische Investitionsrechnung?
Anders als bei der statischen Investitionsrechnung berücksichtigt die dynamische Investitionsrechnung mehrere Perioden, wodurch die Investitionen durch den zeitlichen Verlauf der Ein- und Auszahlungen charakterisiert werden können. Hierbei erfolgen die Zahlungen zu bestimmten Zeitpunkten. Um eine vergleichbare Basis trotz unterschiedlicher Zahlungszeitpunkte realisieren zu können, werden die Zahlungen auf einen einheitlichen Zeitpunkt hin transformiert. Dies geschieht durch Auf- bzw. Abzinsen.
Das Aufzinsen bestimmt welchen Wert (W) ein zu einem bestimmten Zeitpunkt (hier Zeitpunkt 0) angelegter Kapitalbetrag (N) zu einem späteren Zeitpunkt (t) unter Berücksichtigung von Zinsen und ZInseszinsen annimmt. Das Abzinsen ermöglicht hingegen das Herabrechnen zukünftiger Werte auf die heutige Basis. Alternativ beschreibt es, welcher Wert heute eingesetzt werden muss, um in Zukunft über einen bestimmten Wert zu verfügen.
Unter der Voraussetzung gleich hoher Zinsen über alle Bewertungsperioden hinweg ergibt sich der Wert (W) des abgezinsten Betrages aus:
- W = N / (1 + i)t
wobei N den zukünftigen Wert, t den zukünftigen Zeitpunkt und i den Kalkulationszinssatz bezeichnet. Durch die Auf- bzw. Abzinsung ist es ebenfalls möglich, Zeitpräferenzen zu bestimmen und Investitionen hinsichtlich ihrer Zahlungsströme bewertbar zu machen. Die Einzahlung eines bestimmten Wertes ist somit zum heutigen Zeitpunkt als wertvoller einzuschätzen, als der Erhalt desselben Wertes in der Zukunft. Damit bilden die dynamischen Modelle die Realität deutlich besser als die statischen Modelle ab.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Modelle der dynamischen Investitionsrechnung insgesamt stärker als die Modelle der statischen Investitionsrechnung zu einer realitätsnahen Bewertung der Investitionsentscheidung beitragen.