Mitarbeiter der Boston Consulting Group (BCG) haben aufgrund der beschriebenen Effekte als erste die folgende Formel geprägt: Mit jeder Verdoppelung der kumulierten produzierten Menge (Erfahrung) gehen die preisbereinigten Stückkosten jeweils um einen konstanten Prozentsatz zurück, potenziell um 20 bis 30 % (Henderson 1986: Die Erfahrungskurve in der Unternehmensstrategie, Perspectives on Experiences, 2. Aufl., Frankfurt/New York, 1986, S. 19).
Als Näherungsvariable für die Kosten können die Ausgaben, als Näherungsvariable für die Erfahrung die kumulierte Ausbringungsmenge verwendet werden. Um seine eigene Position auf die Erfahrungskurve mit den Positionen der Konkurrenten vergleichen zu können, müsste ein Unternehmen also auch die kumuliere Produktionsmenge der Konkurrenten kennen. Daten hierüber sind aber nicht unbedingt verfügbar.
Deshalb schlagen die Vertreter des Konzepts der Erfahrungskurve vor, als Ersatz für die kumulierte Menge den jeweiligen Marktanteil der einzelnen Anbieter zur Begründung niedrigerer Kosten heranzuziehen. Das ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich:
- Die Marktanteile geben die kumulierte Ausbringungsmenge wieder (es wird also z. B. nicht auf Lager produziert).
- Die Produkte sind homogen.
- Alle Anbieter haben die gleiche Erfahrungskurve.