Was besagt das Drei-Säulen-Modell für das Nachhaltigkeitsmanagement?
Grundsätzlich werden verschiedene Modelle der Nachhaltigkeit unterschieden. Nachhaltigkeitsmanagement wird heute vielfach als Gesamtkonzept betrachtet, bei dem ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und nicht voneinander getrennt behandelt werden.
Das Drei-Säulen-Modell beruht auf der Eigenständigkeit der Säulen, welche aber in Beziehung zueinander stehen und in ihren Wechselwirkungen gemeinsam betrachtet werden sollen. Dies begründet sich in der Erkenntnis, dass globaler Umweltschutz (Naturerbe) nur möglich ist, wenn gleichzeitig auch ökonomische (wirtschaftlicher Fortschritt) und soziale Aspekte (gesellschaftliche Leistungen) betrachtet werden.
Im Rahmen des Vertrags von Amsterdam über die Änderung des Vertrags über die Europäische Union im Jahre 1997 formulierte die EU erstmals die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Das Drei-Säulen-Modell ermöglicht eine relativ klare Darstellung für nachhaltiges Verhalten.
Das Modell geht davon aus, dass eine nachhaltige Entwicklung durch die gleichzeitige und gleichgewichtige Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten zu erreichen ist. Die Aufgliederung des Nachhaltigkeitsbegriffs in die genannten gleichgewichtigen Säulen hat sich sowohl in der Politik als auch in unternehmerischer Praxis etabliert. Dabei stehen die drei Säulen, wie bereits oben erwähnt, in unmittelbarer und untrennbarer Wechselwirkung.
Ökologische Dimension (Ökologische Nachhaltigkeit)
Die ökologische Dimension basiert auf den menschlichen Wirtschaftsweisen und dem Umgang mit natürlichen Energie- und Materialressourcen (Rohstoff des Wirtschaftens), die einen zentralen Einfluss auf wesentliche Aspekte der nachhaltigen Entwicklung haben. Darüber hinaus geht es um die Erhaltung der Pufferkapazität der Biosphäre, um eine nachhaltige Nutzung der erneuerbaren Ressourcen und die schonende bzw. minimale Nutzung der nicht erneuerbaren Ressourcen.
Ökonomische Dimension (Ökonomische Nachhaltigkeit)
Die ökonomische Dimension basiert auf der einen Seite auf dem grundlegenden Gedanken des Wachstums, auf der anderen Seite auf dem mit dem Wachstumsgedanken in engem Zusammenhang stehenden Erhalt und der Sicherung der Lebensqualität sowie die Befriedigung materieller Grundbedürfnisse.
Soziale Dimension (Soziale Nachhaltigkeit)
Die soziale Dimension umfasst im Wesentlichen die gerechte Verteilung von Lebenschancen und materiellem Wohlstand zwischen den Generationen. Die sozialen Grundgüter umfassen neben dem Leben selbst, Gesundheit, Grundversorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Wohnung.